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Massenvergewaltigung? ÖSV reagiert auf Vorwurf

Ein Bericht des Magazins "Spiegel" sorgte für neue Aufregung um sexuelle Gewalt im Skisport. ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel reagiert.

Heute Redaktion
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ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel nimmt zu den neuen Vorwürfen Stellung.
ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel nimmt zu den neuen Vorwürfen Stellung.
Bild: GEPA-pictures.com

Vor rund einem Jahr hatte Nicola Werdenigg mit ihren Schilderungen über sexuelle Übergriffe und systematischen Missbrauch im Skisport eine Lawine der Reaktionen losgetreten. Rechtzeitig vor dem Saisonstart in Sölden am kommenden Wochenende sorgte nun ein Bericht des deutschen Magazins "Spiegel" für einen neuerlichen Aufschrei.

Schlimme Vorwürfe

Darin wurde die verstorbene Ski-Legende Toni Sailer von einer anonymen Frau der Vergewaltigung beschuldigt (1975), mit Charly Kahr eine weitere heimische Ski-Ikone der Vertuschung selbiger bezichtigt.

Des weiteren wurden schwere Vorwürfe gegen einen nicht namentlich genannten Trainer erhoben. Der ehemalige Spartentrainer des ÖSV habe an einer Massenvergewaltigung eines Mädchens in Schladming teilgenommen, hieß es im "Spiegel".

ÖSV reagiert

Die Schilderungen sind erschütternd. Am Montag kam eine erste Reaktion aus dem ÖSV. Der Präsident meldete sich darin selbst zu Wort, kündigte eine "sofortige interne Untersuchung" der Vorfälle an. Der ÖSV verlange von allen Trainern und Funktionären ein Führungszeugnis, schrieb der Verband in einer offiziellen Aussendung. Sollte sich der schlimme Vorwurf als wahr erweisen, gäbe es "unverzüglich Konsequenzen".

Zusätzlich Brisanz: Nicola Werdenigg meldete sich am Montagabend im Ö1-Abendjournal zu Wort und stärkte der anonymen Frau, die im "Spiegel" zitiert wurde, öffentlich den Rücken und verlieh ihren Worten noch mehr Gewicht.

Werdenigg verriet, dass sich die Frau schon im Frühjahr bei ihr gemeldet habe. "Sie kann Zusammenhänge und Personen und Räumlichkeiten so detailliert schildern, wie das nur jemand kann, der nahe am Skiteam dran ist."

Das mutmaßliche Opfer sei ein Fan gewesen, unter dem Vorwand, eine Autogrammkarte von Toni Sailer zu bekommen auf dessen Hotelzimmer gelockt worden, wo es später zur angeblichen Tat gekommen sei.

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