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Vulkan Kilauea spuckt kilometerhohe Aschewolke

Alarmstufe Rot auf Hawaii: Der Vulkan Kilauea spuckt eine riesige Aschewolke. Die Behörden warnen vor einer "schwerwiegenden Situation".

Heute Redaktion
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Wegen einer riesigen Aschewolke des Vulkans Kilauea haben die Behörden des US-Bundesstaates Hawaii für die Umgebung erneut Alarmstufe Rot ausgerufen.

Die Anwohner von Big Island wurden vor einer "schwerwiegenden Situation" gewarnt, die eine "direkte Gefahr" für ihre Gesundheit darstelle. Wegen der Aschewolke, die eine Höhe von 3.600 Metern erreichen könne, drohten erhebliche Atemprobleme, warnte die Zivilschutzbehörde.

Video: Der Vulkan Kilauea ist seit Wochen verstärkt aktiv.

Quelle: Tamedia/Storyful

Eine enorme Aschewolke war am Dienstagnachmittag aus einer Spalte des Kilauea entwichen, einem der aktivsten Vulkane der Welt. Seit rund zwei Wochen hält er Hawaii mit seinen Lavaströmen und austretenden Gasen in Atem: Über 2.000 Anwohner wurden evakuiert, Dutzende Gebäude brannten ab, nicht rechtzeitig entfernte Autos schmolzen regelrecht dahin.

Im Zuge des Vulkanausbruchs sind seit dem Wochenende weitere Risse im Boden aufgetreten. Zwei neue Spalten sind in der Gegend Lanipuna Gardens entdeckt worden, teilten die Behörden des US-Archipels im Pazifik mit. Damit sind bereits 19 Risse in der Erdoberfläche bekannt.

Video: Lavaströme wälzen sich unaufhaltsam über Hawaii

Quelle: Tamedia/AFP/Storyful

Es wird mit neuen Lavamassen und dem Ausstoß von giftigen Gasen gerechnet – sie riechen nach faulen Eiern und können tödlich sein. Entsprechend gab es die meisten Evakuierungen in der Gemeinde Leilani Estates im Südosten der Hauptinsel Big Island.

Warnung vor noch stärkerem Ausbruch

Eine Beruhigung ist nicht in Sicht. Seit Dienstag wird sogar vor einem noch massiveren Ausbruch des Kilauea gewarnt. "Jederzeit könnte die Aktivität des Kilauea explosiver werden", heißt es beim Hawaii Volcano Observatory. "Die Intensität der Ascheproduktion dürfte zunehmen und ballistische Projektile auftreten."

Weathernetwork.com berichtet bereits von "lava bombs", die aus Magma-Fontänen über 30 Meter in die Luft schießen, während Lavaströme sich auf den Küsten-Highway 137 zu bewegen.

Swiss-Flüge derzeit nicht betroffen

Am Dienstagnachmittag spuckte der Vulkan eine enorme, drei Kilometer hohe Asche-Gas-Wolke aus. Dies veranlasste die Behörden zur Herausgabe eines Red Alerts für Flugzeuge in der Region. Solche Aschewolken reduzieren die Sicht und können Triebwerke schwer beschädigen – wir erinnern uns: Der Ausbruch des isländischen Vulkans mit dem unaussprechlichen Namen Eyjafjallajökull hatte 2010 mit seinen emporsteigenden Aschewolken nahezu den gesamten europäischen Flugverkehr lahmgelegt. Inwieweit der internationale Flugverkehr von dem Vulkanausbruch auf Big Island betroffen sein wird, wird sich zeigen.

Die verschiedenen vom United States Geological Survey herausgegeben Alarmstufen bei einem Vulkanausbruch:

(gux)