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VW-Skandal: Weltweit 11 Mio Autos betroffen

Heute Redaktion
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Bild: Volkswagen

Nach dem Skandal rund um die manipulierten Abgaswerte beim deutschen Autogiganten Volkswagen, sind Umweltschützer in Alarmbereitschaft. 11 Millionen Fahrzeuge sind weltweit von Abgas-Manipulationen betroffen. Das räumte Europas größter Autobauer am Mittag ein. Der deutsche Wirtschaftsminister forderte, die Messwerte generell zu überprüfen.

Nach dem beim deutschen Autogiganten Volkswagen, sind Umweltschützer in Alarmbereitschaft. 11 Millionen Fahrzeuge sind weltweit von Abgas-Manipulationen betroffen. Das räumte Europas größter Autobauer am Mittag ein. Der deutsche Wirtschaftsminister forderte, die Messwerte generell zu überprüfen. 

Wörtlich heißt es in einer Mitteilung von VW: "Auffällig sind Fahrzeuge mit Motoren vom Typ EA 189 mit einem Gesamtvolumen von weltweit rund elf Millionen Fahrzeugen. Ausschließlich bei diesem Motortyp wurde eine auffällige Abweichung zwischen Prüfstandswerten und realem Fahrbetrieb festgestellt." 

Nach internen Prüfungen kündigte VW eine Gewinnwarnung für das laufende Geschäftsjahr an. Bereits im dritten Quartal würden etwa 6,5 Milliarden Euro „ergebniswirksam zurückgestellt”, hieß es. Ein VW-Sprecher erklärte, dass es sich um eine Vorsichtsmaßnahme handle.

Aktien eingebrochen

VW-Aktien brachen nach der Mitteilung erneut massiv ein. Die Papiere der Wolfsburger rutschten in der Spitze um weitere 23 Prozent auf das tiefste Niveau seit Oktober 2011 ab.

Damit büßte der Wolfsburger Konzern seit Bekanntwerden des Abgas-Skandals knapp 27 Milliarden Euro an Börsenwert ein. Dies entspricht in etwa der gesamten Marktkapitalisierung der Münchener Rück, des weltgrößten Rückversicherers.

Am Mittwoch will sich der Aufsichtsrat bei einem Krisentreffen mit dem Thema beschäftigten, verlautete aus VW-Kreisen.
Weitere Herstellter betroffen?

Der ökologische Verkehrsclub Deutschland äußerste seinen Verdacht, dass noch weitere Hersteller betroffen seien könnten. Zudem seien die angegebenen Werte bei offiziellen Tests viel niedriger, als die tatsächlich im Straßenverkehr gemessenen Werte. So würden die Tests nur bis Maximalgeschwindigkeiten bis 120 Stundenkilometer durchgeführt werden, auf Autobahnen allerdings eine meist utopische Geschwindigkeit.

Messwerte überprüfen

Der deutsche Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) reagierte promt und forderte dazu auf, Messwerte generell zu überprüfen. Er sprach in einer ersten Reaktion von einem "schlimmen Vorfall", sehe aber das weltweit anerkannte Qualitätsmerksmal "Made in Germany" nicht in Gefahr. Auch BMW und Mercedes, die größten innerdeutschen Konkurrenten von VW, äußersten sich. Sie gaben - wenig überraschen - an, nicht betroffen zu sein. 

Milliarden-Strafe droht

Neben Imageverlust drohen VW Strafzahlungen von bis zu 18 Milliarden Dollar, Rückrufkosten, strafrechtliche Folgen sowie mögliche Regressansprüche enttäuschter Kunden und Aktionäre.