Rechner werden dafür gekühlt

Wärme aus Großcomputern heizt jetzt Klinik Floridsdorf

Die Klinik Floridsdorf heizt jetzt mit der Abwärme des benachbarten Rechenzentrumsbetreibers. So werden bis zu 4.000 Tonnen Co2 pro Jahr eingespart. 

Wien Heute
Wärme aus Großcomputern heizt jetzt Klinik Floridsdorf
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ), Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ, v.l.) bei der Eröffnung der neuen Wärmepumpenanlage in der Klinik Floridsdorf.
Sabine Hertel

Lokale Wärmequellen tragen zur Energiewende bei. So auch in Floridsdorf. Dort heizt die Abwärme des Rechenzentrums Digital Realty jetzt die benachbarte Klinik Floridsdorf. Bis zu 70 Prozent des Wärmebedarfs können so abgedeckt werden. 

Überschüssige Wärme wird "recycelt"

Um die Abwärme ideal nutzen zu können, wurde von Wien Energie schon in den letzten eineinhalb Jahren eine Wärmepumpenanlage errichtet. Diese ist über eine Verbindungsleitung mit dem Kühlsystem des Rechenzentrums verbunden. Die überschüssige Wärme aus den Serverräumen der Digitalfirma kann so in Fernwärme für die Klinik "recycelt" werden. 

"Genau mit solchen Projekten kommen wir beim Schutz des Klimas voran. Dieses Modell wird in unserem ganzen Land Schule machen. Genau aus diesem Grund haben wir die Vorreiter in Wien auch im Rahmen der Umweltförderung finanziell unterstützt", freut sich Klimaschutzministerin Leonore Gewessler über die neue Grätzl-Heizung.

"Win-Win-Win-Situation"

Zwischen 50 und 70 Prozent des Wärmebedarfs der Klinik kann man durch diese neue Anlage abdecken, bis zu 4.000 Tonnen CO2 können so eingespart werden. "Wir gehen in Wien auch außergewöhnliche Wege, um die Energiewende zu meistern. Diese Wärmepumpen-Lösung ist eine Win-Win-Win-Situation: Für die Klinik Floridsdorf, die künftig mit regionaler Wärme versorgt wird. Für Wien Energie, die den Ausbau der klimaneutralen Fernwärme weiter vorantreibt und für Digital Realty, die ihr Rechenzentrum damit noch nachhaltiger gestalten können. So geht Klimaschutz!", erklärt Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ).

Bis 2040 soll in Wien die Fernwärme komplett aus klimaneutralen Quellen erzeugt werden. Dabei setzt Wien Energie vor allem auf Tiefengeothermie, Großwärmepumpen und die Nutzung vorhandener Abwärmequellen, wie eben in Floridsdorf. "Klimaschutz ist nicht nur für unsere Umwelt relevant, sondern auch für unsere Gesundheit. Wir müssen die Erderhitzung stoppen, damit wir auch in Zukunft lebenswerte Rahmenbedingungen vorfinden. Mit Projekten wie diesem arbeiten wir genau daran", betont auch Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). 

Neues Wärmsystem in der Klinik Floridsdorf

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    Drei Wärmepumpen heizen nun die Klinik Floridsdorf.
    Drei Wärmepumpen heizen nun die Klinik Floridsdorf.
    Sabine Hertel

    Nicht nur Wärme, sondern auch Kühlung

    Die drei Wärmepumpen haben jeweils eine Leistung von einem Megawatt. Rund 3,5 Millionen Euro wurden investiert, um dieses innovative Abwärme-Konzept umzusetzen. Neben der Wärme für die Klinik erzeugt die Wien Energie so aber auch zusätzlich Kälte für das Rechenzentrum. Die Klinik Floridsdorf wird im Schnitt an 150 Tagen im Jahr beheizt. Ab sofort soll das energieschonender laufen. 

    Das Rechenzentrum und die Klinik sind mit einer unterirdischen Leitung verbunden. Beim Rechenzentrum wird dem rund 26 Grad warmen Kühlwasser die Wärmeenergie entzogen und über einen eigenen Wasserkreislauf in die Energiezentrale der Klinik geleitet, wo es die Wärmepumpen betreibt. Das abgekühlte Wasser fließt wieder zurück zum Rechenzentrum, wo es wiederum zur Kühlung eingesetzt wird. 

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