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Walchhofer: "WM-Abfahrt kostet keine Überwindung"

Michael Walchhofer ist Österreichs letzter Abfahrts-Weltmeister. Im "Heute"-Talk spricht er über einen Nachfolger und das Strecken-Profil.

Heute Redaktion
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2003 raste Michael Walchhofer in St. Moritz (Sz) zu Gold in der WM-Abfahrt. Seitdem wartet die Speed-Nation auf einen Nachfolger. Ist es in Aare (Sw) endlich so weit? „Heute" fragte beim 43-jährigen ÖSV-Giganten nach, der mittlerweile Vizepräsident im Ski-Verband ist und in Zauchensee mit seiner Familie ein Hotel betreibt.

"Heute": Herr Walchhofer, 16 Jahre nach Ihrem Husarenritt in der Schweiz: Welcher ÖSV-Abfahrer kann in Schweden Ihr Gold-Erbe antreten?

Michael Walchhofer: "Da lege ich mich klar fest: Matthias Mayer! Ihm liegen die Strecke und die Bedingungen in Aare. Er hat derzeit auch den Speed, er muss es nur runterbringen. Das ist ihm ja leider im Super-G nicht so gut gelungen."

"Heute": Wer sind seine Gegner?

Walchhofer: "ÖSV-intern sicher Kriechmayr, auch Reichelt. Striedinger hat eine Mini-Chance. Sonst natürlich Paris und Feuz."

"Heute": Und die Norweger? Im Training waren sie wieder stark.

Walchhofer: "Das mussten sie nach dem schwachen Super-G ja fast. Um zu zeigen: Hey, wir sind auch noch da. Es war in den letzten Wochen aber zu beobachten, dass speziell Svindal und Jansrud nicht mehr an ihre alten Top-Leistungen herankamen. Warum also jetzt in Aare?"

"Heute": Kriechmayr hatte im Super-G Probleme im „Kanonenrohr". Gibt es in Aare ähnliche Schlüsselstellen wie in Kitz oder Wengen?

Walchhofer: "Definitiv nicht. Die WM-Strecke ist eine schöne Abfahrt, hat gute Sprünge. Überwinden musst du dich aber an keiner Stelle. Ich glaube sogar, dass der Super-G spektakulärer war."

"Heute": ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel kündigte seinen Abschied in absehbarer Zeit an. Sind Sie sein Nachfolger als Präsident?

Walchhofer: "Ich denke, er wird sicher noch drei Jahre im Amt sein. Wenn er fit bleibt, dann hoffentlich noch fünf. Was mich betrifft: Diese Funktion erfordert viel Zeit, man ist viel unterwegs. Und ich muss aktuell nicht unbedingt Abstand gewinnen von zu Hause."