Warum das Nokia 105 zum Lieblingshandy des IS wurde

Als billiges und widerstandsfähiges Basic-Handy ohne Schnickschnack wurde das Nokia 105 im Jahr 2013 vorgestellt. Das Handy im Retro-Look sollte vor allem den Markt in Schwellen- und Entwicklungsländern erobern. Wie ein aktueller Bericht zeigt, ist das Modell in Sicherheitskreisen inzwischen allerdings berüchtigt: Es gilt als das "Lieblingshandy" der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS).

Als billiges und widerstandsfähiges Basic-Handy ohne Schnickschnack wurde das Nokia 105 im Jahr 2013 vorgestellt. Das Handy im Retro-Look sollte vor allem den Markt in Schwellen- und Entwicklungsländern erobern. Wie ein aktueller Bericht zeigt, ist das Modell in Sicherheitskreisen inzwischen allerdings berüchtigt: Es gilt als das "Lieblingshandy" .

Für die IS-Terrormiliz, die durch ihre straff organisierte Propagandamaschinerie bekannt ist, gehört das Smartphone ebenso zum Waffenarsenal wie das Kalaschnikow-Sturmgewehr. Das bevorzugte Handy der Dschihadisten ist allerdings kein Smartphone, sondern das eher unsmarte Nokia 105, wie die Recherche-Plattform  in einer Studie herausfand.

Mit dem Handy werden allerdings keine Bilder oder Videos geknipst, die Dschihadisten bevorzugen das Modell als Funkzünder für ihre selbstgebastelten Bomben. Wieso die Terroristen ausgerechnet das Nokia 105 bevorzugen, ist nicht ganz geklärt, es dürfte sich aber eher um einen Zufall handeln. Das Handy ist mit knapp 30 US-Dollar zudem ziemlich billig.

IS bereit "professionelle" Bomben-Werkstätten

In der Studie wird vermutet, dass die Terrormiliz irgendwann eine große Ladung der Handys erbeutet hat und ihren Leitfaden zum Bombenbau auf der Elektronik dieses Modells aufbaute. Die selbstgebastelten Bomben des IS sind nämlich alles andere als improvisiert, es gibt Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Zudem werden die Sprengfallen und Bomben für Selbstmordattentate teilweise in spezialisierten Werkstätten nach standardisierten Arbeitsschritten hergestellt.

In ihren Studien untersucht die Plattform, woher und wie Terrororganisationen sowie bewaffnete Gruppen rund um den Globus ihre Waffen und sonstigen Utensilien beziehen. Im Falle des Nokia 105 beziehen die Terroristen es wohl regulär über kleinere Händler.