Klimaschutz

Warum in Teebeuteln die Mikroplastik-Gefahr lauert

Heute Redaktion
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Teebeutel können unter Umständen das Klima belasten. Denn daraus lösen sich Milliarden von Mikroplastikteilen, wie eine Studie herausgefunden hat.

Wer darauf achtet, Mikroplastik im Alltag zu vermeiden, verzichtet meist auf Plastikflaschen und versucht Kleidung aus Naturfasern zu kaufen. Ein Teebeutel sieht vergleichsweise harmlos aus, die Kräuter darin sind meist ökologisch vertretbar. Nur leider handelt es sich häufig um eine herkömmliche Verpackung, die Mikroplastik enthalten kann.

Die bis zu fünf Millimeter kleinen Plastikteile finden sich in Kosmetikprodukten, Flaschen, Salz, Honig und anderen Nahrungsmitteln. Und auch durch Tee gelangen sie in den menschlichen Körper und in die Umwelt.

Wie Chemieingenieure der McGill University im kanadischen Montreal herausgefunden haben, findet sich in Teebeuteln oftmals Mikroplastik. 16 Mikrogramm Kunststoff in nur einer Tasse Tee. Bis zu der amerikanischen Studie, die im

Magazin "Environmental Science und Technology" veröffentlicht wurde, war diese mögliche Quelle wenig beachtet worden.

Teebeutel geben große Mengen Mikroplastik ab

Aus einem einzelnen Plastik-Teebeutel lösen sich rund 11,6 Milliarden Mikroplastik-Partikel und 3,1 Milliarden Partikel im Nanobereich. Durch Erhitzen des Wassers verstärkt sich der Effekt noch. Auf der Verpackung selbst sind meist nur die Zutaten der Teemischung angegeben, nicht die der Beutel.

Die Auswirkungen auf die Gesundheit des Menschen sind derzeit noch nicht bekannt. Die Folgen für die Umwelt sind jedoch drastisch. Plastik trägt maßgeblich zum Klimawandel bei, führt zur Vermüllung der Ozeane, verschmutzten Stränden, dem Tod von Tieren und hat Auswirkungen auf das Klima. Die Herstellung trägt bereits zum Klimawandel bei. Bei der Produktion entstehen Treibhausgase wie Kohlendioxid und Methan. Dennoch wächst die Nachfrage nach Kunststoff weiterhin und sein Vorkommen vervielfacht sich in der Industrie.

So kannst du deinen Tee klimafreundlich genießen

Es sei aber festgehalten, dass nicht alle Hersteller auf Mikroplastik-Schleudern setzen. Viele handelsübliche Teebeutel bestehen nicht aus Kunststoff, sondern aus Papier und Pflanzenfasern. Wer sichergehen will, sollte den Tee ohnehin beutellos mit einem Teenetz oder einem Teeball genießen. Diese sind in nachhaltigen Online-Shops, Bio-Läden und speziellen Teeläden erhältlich, wo man sich Tee ohne Aufgussbeutel abfüllen lassen kann.