Sport

Warum sich Frankfurt über Hintis Suff-Video freute

Heute Redaktion
Teilen
Die zwei Gesichter des Martin Hinteregger.
Die zwei Gesichter des Martin Hinteregger.
Bild: imago sportfotodienst

Martin Hinteregger gilt als der Profi mit den zwei Gesichtern. Auf dem Feld ein Kämpfer, der sich immer voll reinwirft. Und neben Platz ein Skandal-Profi, der gerne mal einen über den Durst trinkt. Doch das nützte Eintracht Frankfurt.

Frankfurt-Sportdirektor Fredi Bobic erklärte nun, wie die Eintracht von Hintereggers Suff-Video profitierte.

Rückblick: Während des Trainingslagers seines Ex-Klubs Augsburg in Tirol war der schwer angetrunkene Hinteregger nach dem Besuch eines Dorffests torkelnd gefilmt worden. Erst dieser neuerliche Skandal-Auftritt des ÖFB-Innenverteidigers machte den fixen Transfer nach Frankfurt möglich.

"Wir brauchen nicht drum herum reden. Das hat uns geholfen, ja", gestand Bobic gegenüber der SportBild. "Martin hatte klar den Wunsch geäußert, zu uns zu kommen. Stefan Reuter und ich waren extrem weit auseinander. Für mich war der Transfer fast schon erledigt. Als das Video kam und Reuter den Kontakt wieder gesucht hat, haben wir eine Lösung gefunden, mit der alle das Gesicht wahren konnten", so Bobic weiter. Der Transfer ging dann für kolportierte neun Millionen Euro über die Bühne.

Trotzdem war auch der Frankfurt-Boss anfangs nicht glücklich mit den entlarvenden Aufnahmen: "Zuerst einmal habe ich gedacht: 'So ein Mist!' Ich finde es nicht gut, wenn irgendwelche Dinge, die heimlich gefilmt wurden, rauskommen. Aber in der Welt der Smartphones ist das so. Man hat ihn dann rausgesucht."

Bobic ist davon überzeugt, dass Hinteregger keine Hilfe braucht. Daran hat auch der Zapfenstreich-Eklat beim österreichischen Nationalteam, als Hinteregger seinen 27. Geburtstag feuchtfröhlich in Flachau feierte, erst im Morgengrauen zurück ins Teamhotel kam, nichts geändert. "Er ist ein guter, klarer Junge. Manchmal schlägt er über die Stränge. Wichtig ist, dass wir ihn mitnehmen und klar sagen, wo die Grenzen sind. Genau das hat Adi Hütter ihm nach dem letzten Vorfall noch einmal deutlich gemacht."