Österreich

Was 2020 in Wien anders, teurer und verboten wird

Ein neues Jahr, ein neues Glück? 2020 passiert einiges. Wien wird wählen, die Krankenkassen werden fusioniert, Parken und Rauchen wird teurer.

Heute Redaktion
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Ab 1.1.2020 gibt es eine neue Generation von E-Cards mit Fotos.
Ab 1.1.2020 gibt es eine neue Generation von E-Cards mit Fotos.
Bild: Quelle: Hauptverband/Pecival

Österreich wird im neuen Jahr abermals eine neue Regierung haben, aber nicht nur! Es gibt eine Lohnerhöhung für Arbeitnehmer, einige steuerliche Veränderungen, ein Plastiksackerl-Verbot und ein Foto auf der E-Card.

Lohnerhöhung und Steuerentlastung

Laut der Österreichischen Nationalbank erhalten Arbeitnehmer Lohnerhöhungen über der 1,5-prozentigen Inflationsrate. Das sind plus 2,7 Prozent bei den Metallern, 2,3 bei den Beamten oder 2,35 im Handel. 1,8 Prozent mehr Gehalt bekommen die Politiker.

Für Pensionisten liegt die Erhöhung zwischen 3,6 und 1,8 Prozent. Politiker bekommen 1,8 Prozent mehr. Die sogenannte Hackler-Pension wird für Langzeitversicherte ohne Abschläge wieder eingeführt. Selbstständige werden entlastet, ebenso wie Geringverdiener. Die geht auf die Steuerreform von Türkis-Blau zurück. Bauern und Gewerbetreibende zahlen nur noch 6,8 statt 7,65 Prozent an Krankenversicherungsbeiträgen. Einen 300 Euro Bonus erhalten. Arbeitnehmer bei 21.500 Euro Jahreseinkommen.

Umsatzsteuer auf Online-Einkäufe

Im Steuerreformgesetz 2020 ist ebenfalls die Senkung der Umsatzsteuer auf E-Books auf 10 Prozent beschlossen und geregelt. Die Umsatzsteuerbefreiung auf Online-Einkäufe unter 22 Euro fällt ab 2020. Damit sind auch diese Einkäufe umsatzsteuerpflichtig. Auch die Tabaksteuer wird ab Januar 2020 ebenfalls neuerlich erhöht.

Plastiksackerl und Hühner-Käfighaltungs-Verbot



Das Plastiksackerlverbot tritt mit Jahresbeginn in Kraft. Verkauft werden dürfen nur noch Restbestände. Ebenfalls verboten wird die Käfighaltung von Hühnern. Die Klosterneuburger erhalten erstmals ein eigene Nummerntaferl mit dem Kürzel "KG".

Vignettenteuerung und Parkgebührenerhöhung in Wien

Gemäß den gesetzlichen Vorgaben 2020 werden die Vignettentarife um 2,1 Prozent angehoben. Im kommenden Jahr kostet die Pkw-Jahresvignette deshalb 91,10 Euro, für Motorräder kostest sie 36,20 Euro. Für dreirädrige Kraftfahrzeuge wie Trikes gibt es eine Neuerung. Sie gelten nun als einspurig und können daher jetzt eine Motorrad-Vignette nutzen.

Per 1. Jänner 2020 erhöht die Stadt Wien inflationsbedingt die Parkgebühren pro halbe Stunde um fünf Cent. 30 Minuten kostet künftig 1,10 Euro. Parkscheine mit einem bis 31. Dezember 2019 gültigen Tarif können noch bis Ende Juni 2020 verbraucht werden. Eine Umtauschfrist ist nicht vorgesehen. Bis 31. Dezember 2019 ist jedoch noch eine Rückgabe an der Stadthauptkasse möglich.

Wo wird 2020 gewählt?

Im Burgenland und in Wien wird 2020 gewählt. Ebenso steht die Wahl der Gemeinderäte in Niederösterreich und der Steiermark (ohne Graz) an, sowie die Wirtschaftskammerwahl steht an.

Krankenkassen werden ab 1. Jänner zusammengelegt

Bald wird der WGKK-Schriftzug abmontiert und mit "ÖGK Landesstelle Wien" ersetzt. Alleine das österreichweite Abmontieren kostet, laut Arbeiterkammer Wien, 350.000 Euro.

Die von der türkis-blauen Ex-Regierung durchgesetzte und durchaus kritisierte Reform der Sozialversicherung soll insgesamt 300 bis 400 Millionen Euro kosten. Die Arbeiterkammer befürchtet Einbußen für Patienten. Die 21 existierenden Versicherungsträger fusionieren und reduzieren sich schließlich auf nur fünf Träger. 7,2 Millionen Versicherte wechseln in die neue Gesundheitskasse (ÖGK).

Testphase für elektronischen Impfpass und Erhöhung des Pflegegelds

In Wien, Niederösterreich und der Steiermark wird der elektronische Impfpass ausprobiert. Das Pflegegeld wird ab 2020 jährlich erhöht - angepasst an die Pensionen und in allen sieben Stufen.

Neue Generation von E-Cards mit Fotos

Ab 1.1.2020 soll eine neue Generation von E-Cards ausgegeben werden, die auch ein Foto beinhalten. Kinder unter 14 Jahren erhalten keine E-Card mit Foto.Von rund 600.000 Personen ist bei der Pass- und Führerscheinbehörde noch kein Foto hinterlegt. Diese Personen müssen ein Foto nachbringen. Die flächendeckende Ausgabe der E-Cards mit Fotos muss bis 31.12.2023 abgeschlossen sein.

Familienbonus und Kassenreform

Wer denFamilienbonus nicht schon im beantragt hat, bekommt ihn 2020 erstmals über die Steuererklärung rückerstattet.

Zur Jahresmitte werden die Finanzämter neu strukturiert und zusammengelegt unter dem Namen "Finanzamt Österreich".

Autos mit einem hohen CO2-Ausstoß werden 2020 höher besteuert, erstmals können steuerfreie Dienstfahrräder für Mitarbeiter ermöglicht.

Billa verkauft 2020 nur noch österreischisches Fleisch

In seinen 1.100 Filialen verkauft der Billa ab Mitte 2020 Frischfleisch – auch tiefgefroren – nur mehr aus österreichischer Erzeugung. Bei Rind- und Schweinefleisch galt das, laut Billa, schon bisher fast zur Gänze, bei Hühnerfleisch zu 90 Prozent. Den größten Unterschied gibt es bei Putenfleisch, das Billa derzeit zu 60 Prozent aus dem Ausland bezieht, vor allem aus Italien.

Viele Pässe werden 2020 ungültig

Laut dem Innenministerium werden im Jahr 2020 viele Österreicher ihren Pass erneuern müssen. Warum? Im Jahr 2000 erhöhte die ÖVP-FPÖ- Regierung die Gebühren von 490 Schilling (35 Euro) auf 950 Schilling (rund 69 Euro) für Reisepässe ab 1. Juni 2000 und es kam zu einem regelrechten Ansturm. Genau zwanzig Jahre später laufen diese Pässe auf und das Innenministerium erwartet dass jeder sechste Pass seine Gültigkeit verlieren wird. Vor allem in den Monaten März bis Juli 2020 wird es zu einem erhöhten Andrang in den Passämtern kommen. Wer eine Reise plant, sollte also rechtzeitig prüfen, ob sein Reisepass noch gültig ist.

Kulturell feiern wir 2020 das Ludwig van Beethoven Jahr

Angefangen im kleinen Beisl an der Ecke bis in die prunkvolle Staatsoper,von den Sozialen Netzwerken bis in den Gemeindebau – Beethoven ist 2020 in ganz Wien zu hören und zu sehen.

Seine revolutionäre Musik, seine wilde Persönlichkeit, sein Ideal von Freiheit,Gleichheit und Brüderlichkeit soll dabei allen zugänglich sein –egal, ob einheimisch, zugereist oder zugezogen.

Hier geht es zum Programm des Beethovensjahr