Gesundheit

Was du über Biontechs Impfstoff wissen musst

Großbritannien hat als erstes Land einen Impfstoff gegen das Coronavirus zugelassen. Was man über seine Wirksamkeit und Verteilung bislang weiß.

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Der Impfstoff von Biontech und Pfizer ist der erste zugelassene, der auf mRNA-Technologie basiert.
Der Impfstoff von Biontech und Pfizer ist der erste zugelassene, der auf mRNA-Technologie basiert.
FrankHoemann / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Die erste Zulassung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus auf europäischem Boden ist soeben erfolgt. Großbritannien hatte für den Impfstoff von Biontech und Pfizer als erstes Land der Welt eine Notfallzulassung verfügt. Damit war es schneller als die EU und die USA. Wie der Pharmakonzern in einer Pressekonferenz betont, soll dennoch keine Bevorzugung stattfinden. 

Bis Ende Dezember wird Biontech den Impfstoff an alle Länder, die eine Zulassung erwirkt haben, ausliefern. Zunächst sollen es 50 Millionen Dosen sein. Im Laufe des kommenden Jahres sollen 1,3 Milliarden weitere hergestellt werden. Die ersten 800.000 Impfdosen sollen Großbritannien bereits kommende Woche zur Verfügung stehen. „Zu Wochenbeginn werden wir das Impfprogramm gegen Covid-19 hier in diesem Land starten“, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock zudem am Mittwoch dem Nachrichtensender Sky News in London.

Alles, was du über den Impfstoff von Biontech wissen musst

Wie Ugur Sahin, Mitgründer und CEO von Biontech, im Rahmen der Pressekonferenz betonte,  zeigten die umfangreichen Testreihen eine Wirksamkeit, die einen 95-prozentigen Schutz vor einer Coronavirus-Infektion bietet. Der Impfstoff funktioniere über alle Altersgruppen (auch über 65 Jahren) hinweg ähnlich gut und zeige fast keine ernsten Nebenwirkungen. Biontech habe ihn an mehr als 20 Mutationen des Coronavirus getestet, so Sahin. Bei allem habe er angeschlagen. Noch unklar ist, ob er auch vor einer möglichen Weitergabe des Virus schützt. In wenigen Tagen soll dazu die erste Veröffentlichung in einem Fachmagazin folgen. Erste Effekte sollen ab einer Impfquote von 30 Prozent sichtbar sein. Eine Herdenimmunität sei aber erst gegeben, wenn 60, besser noch 70 Prozent der Bevölkerung geimpft seien. „Andernfalls wird es zu weiteren Ausbrüchen kommen“, so Sahin.

So funktioniert die mRNA-Technologie

Der Biontech-Impfstoff ist nicht nur der erste gegen das Coronavirus zugelassene weltweit, sondern auch der erste zugelassene Impfstoff auf Basis der mRNA-Technologie. Seit 20 Jahren forsche man bereits daran, vor allem im Zusammenhang mit Krebstherapien. Dabei wird dem menschlichen Immunsystem mit der Hilfe eines mRNA-Moleküls den Bauplan des Virus gezeigt, so dass es sich auf ihn vorbereiten kann. Es ahme eine Infektion nach, so Sahin. Es verbleibt jedoch nichts im Körper, da das mRNA-Molekül bereits nach wenigen Tagen zerfällt. Das Molekül habe keinen Effekt auf das menschliche Erbgut, wie Sahin betont. „Es ist eine der präzisesten Impfstofftechnologien, die nur gegen das Virus und gegen nichts anderes gerichtet ist.“

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    Treten Symptome in einer bestimmten Reihenfolge auf, kann das auf eine Coronavirus-Infektion hindeuten, wie <a href="https://www.heute.at/s/die-reihenfolge-der-symptome-kann-coronavirus-entlarven-100100738">Forscher</a>&nbsp;herausgefunden haben.
    Treten Symptome in einer bestimmten Reihenfolge auf, kann das auf eine Coronavirus-Infektion hindeuten, wie Forscher herausgefunden haben.
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