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Fink von "erfolgreicher Zeit" bei Austria überzeugt

Heute Redaktion
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Thorsten Fink hat keine leichte Zeit hinter sich. In einem Interview resümierte der Deutsche über seine Zeit bei der Austria, das Chaos in Zürich und die Zukunft.

2018 war für Thorsten Fink ein gebrauchtes Jahr.

Zuerst musste er mit dem Tod seines Vaters einen herben Schicksalsschlag hinnehmen, nur wenig später folgte die Entlassung bei der Austria Wien. Zu allem Überfluss musste er vor knapp zwei Wochen beim Grasshoppers Club Zürich seine Sachen packen. Im Interview mit "Laola1" resümierte der 51-Jährige über die Zustände in der Schweiz, seine Zeit bei den Veilchen und wie es in Zukunft weitergehen soll.

Beim Klub der ÖFB-Legionäre Heinz Lindner, Raphael Holzhauser und Marko Djuricin heuerte Fink nur zwei Monate nach seinem Aus bei der Austria an. In der verbleibenden Saison rettete er das Team noch vor dem Abstieg. In der aktuellen Spielzeit sind die Grasshoppers am Tabellenende. Den letzten Sieg konnte der Schweizer Rekordmeister am 25. November einfahren.

"Wie man so schön sagt, haben wir ein Projekt gestartet. Am Ende hat das nicht so geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben", gesteht Fink sein Scheitern ein.

Der Traditionsverein durchwandert eine zerrüttelte Zeit. Nachdem es sportlich nicht lief, gab es wiederholt Fanausschreitungen. Mitten im Abstiegskampf verschwand Präsident Manuel Huber für zwei Wochen zum Urlauben in der Karibik. Hauptsponsor Reinhard Fromm zog daraus die Konsequenz und erklärtet seinen Ausstieg mit Ende der Saison.

"Wir hatten schon Theater oben, aber unser Präsident, mein Ex-Präsident (Stephan Anliker, Anm.), hat das eigentlich sehr gut hinbekommen und von daher ist es schade, dass wir nicht weiterarbeiten können", kommentierte Fink.

"Wir haben aber viele positive Dinge gemacht, die kann ich hier auch gar nicht so großartig erklären", so Fink weiter. Der frühere Bayern-Profi ist davon überzeugt, dass der Verein schon bald wieder aus der Krise findet – auch aufgrund seiner Arbeit. "Tabellenmäßig sieht es natürlich nicht so gut aus, ich glaube aber, dass der Verein ab Sommer dann eigentlich eine gute Mannschaft hätte."

Das Kapitel Grasshoppers Zürich schließt er mit den Worten: "Damit muss man jetzt abschließen, der Verein hat mich insgesamt fair behandelt. Ich wünsche ihnen, dass alles ein wenig ruhiger wird und sich alle dort vertragen. Ich gehe meinen Weg."

Die Zeit bei Austria Wien war in den Augen des gebürtigen Dortmunders bei weitem kein Misserfolg. Die Anmerkung, dass die Lage in Favoriten seit seinem Aus nicht wirklich besser wurde, kommentierte er folgendermaßen: "Was heißt hier nicht besser? Ich denke, dass wir eine erfolgreiche Zeit hatten. Das hört sich ja so an als wären wir nicht erfolgreich gewesen. Wir sind zweimal in die Europa League gekommen, wir sind im ersten Jahr Dritter und im zweiten Jahr Zweiter geworden. Das ist nicht so einfach."

Jetzt heißt es für Fink erstmal erholen vom Chaos und Stress der letzten Monate. Vorbei ist es für den 51-Jährigen aber noch lange nicht. "Ich habe noch große Ziele und bin im richtig guten Fußballtrainer-Alter. 51 Jahre ist ein gutes Alter, man hat die richtige Erfahrung als Trainer, man ist aber auch nicht zu alt. Genau da, wo man sein muss, um gute Dinge zu vollbringen und darauf bin ich heiß", gibt er sich kämpferisch.

Ein Bewerbungsschreiben war seine Zeit in Zürich nicht gerade. "Im Moment bin ich mal Zehnter geworden und habe bei Grasshopper Zürich aufgehört. Jetzt muss man schauen, wie der Weg weiter geht. Informieren sich die Vereine wirklich über das, was man in der Vergangenheit erreicht hat, über das ganze Paket?", hofft er, dass potenzielle Arbeitgeber nicht nur die letzten Monate in Betracht ziehen.

(red.)