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Was unsere Sex-Fantasien über uns verraten

Unsere sexuellen Fantasien sagen viel über unsere Persönlichkeit aus. Ein Sexualcoach verrät, was es damit auf sich hat.

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Sexuelle Fantasien stehen häufig für nicht erfüllte unbewusste Bedürfnisse.
Sexuelle Fantasien stehen häufig für nicht erfüllte unbewusste Bedürfnisse.
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Ob Sex in der Öffentlichkeit, Bondage oder dabei zuzuschauen, wie der eigene Partner es mit einer anderen Person macht - sexuelle Fantasien sagen mehr über den eigenen Charakter aus, als man glauben möchte.

Sexuelle Lust und Erotik entstehen im Kopf, denn das Gehirn ist das wichtigste Sexualorgan. Dort entscheidet sich, was uns erregt. Alles, was wahrgenommen wird, kann antörnen.

Der Sexualtherapeut Jack Morin erkannte, dass der Großteil der Menschen bestimmte Themen besonders erregend findet und leitete vier Gruppen davon ab, die am meisten für sexuelle Fantasien hergenommen werden: Sehnsucht (z.B. jemanden haben wollen, den man nicht haben kann), Verbote verletzen (z.B. Sex in der Öffentlichkeit, Fremdgehen), Suche nach Macht (z.B. Sex mit dem Chef, BDSM-Szenarien), Überwinden von Ambivalenz (z.B. Sex mit einem Typen, den man eigentlich gar nicht mag, aber wenn es passiert, dann ist es super erregend). Die Ursachen für unsere Fantasien wurzeln meist in kindlichen Konflikten.

Ist bei einer sexuellen Fantasie alles erlaubt?

Sexuelle Fantasien können wesentlich heftiger, wilder, absurder und verbotener ausfallen, als sie in der Realität je erwünscht oder aushaltbar wären. Grundsätzlich ist in der Fantasie alles erlaubt und sie darf und soll auch zur Steigerung der Erregung bei der Masturbation oder im Liebespiel verwendet werden, wie Sexualcoach Monika Seidel gegenüber der Wienerin erzählt.

Problematisch werden Fantasien nur dann, wenn sie immer heftiger werden müssen und dadurch ein Leidensdruck entsteht oder der Drang sie auszuleben da ist und sie gefährlich für einen selbst oder andere sein können.

Das kann hinter Vergewaltigungsfantasien stecken

"Gerade Menschen, die eine sehr hohe Muskelanspannung benötigen, um zum Orgasmus zu kommen, haben häufig Vergewaltigungsfantasien oder BDSM-Fantasien, die sie oftmals als belastend empfinden. Lernt diese Person, die sexuelle Energie in ihrem Körper durch bewusste Atmung und einen Wechsel von Anspannung und Entspannung besser fließen zu lassen, dann werden sich die Fantasien immer mehr verändern und 'weicher' werden," so Seidel.

Das sind die häufigsten Fantasien

Wer davon träumt, mit einem Fremden zu schlafen, befreit sich von moralischen Grenzen der Gesellschaft und ist vielleicht vom Alltag gelangweilt. Beim Sex mit einem gleichgeschlechtlichen Partner, heißt das nicht, dass sich die eigene sexuelle Orientierung ändert, sondern, dass man gerade nichts mit dem anderen Geschlecht zu tun haben will.

Wer von Unterwerfung träumt, möchte Macht und Verantwortung abgeben. Die Entscheidungslosigkeit wird als sorglose Passivität empfunden. Wer eher zu dominanten Fantasien neigt, möchte etwas kompromisslos erzwingen.

Hat man in der Fantasie Sex an ungewöhnlichen Orten, schreibt man nach Kontrolle. Bei Sex in der Öffentlichkeit, ist das ein Zeichen dafür, dass wir frei sein wollen und uns nicht wie im Alltag zurückhalten und zusammenreißen.

Wer von Sex mit dem Chef fantasiert, sehnt sich vermutlich nach mehr Anerkennung im Beruf.