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Was wirklich gegen Kleidermotten hilft

Motten in der Wohnung sind lästig, man wird sie kaum wieder los. Doch es gibt Hilfe. Die kommt unter anderem von Schlupfwespen.

Heute Redaktion
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Bild: Wikimedia Commons/Olaf Leillinger/CC BY-SA 2.5

Kleidermotten (Tineola bisselliella) kümmert es nicht, ob eine Wohnung ordentlich ist oder nicht. Hauptsache, es gibt dort etwas zu fressen. Trotzdem braucht es mehr, um sie wieder loszuwerden, als ihnen nur das Futter zu entziehen. Denn nicht die Motten selbst sind das Problem, sondern ihr Nachwuchs. Das müssen Sie beachten:

Wie und warum kommen die Tiere ins Haus?

Kleidermotten sind Wildtiere und eigentlich in der Natur zuhause. Konkret leben die Larven in Vogelnestern und auf Säugetieren, wo sie sich von keratinhaltigen Substanzen wie Federn, Haaren, Wolle oder Horn ernähren. Diese Faserproteine benötigen sie für ihre Entwicklung. In die Häuser von Menschen gelangen sie, weil das Licht sie anlockt – oder über befallene Textilien.

Warum flattern die Motten nicht wieder davon?

Sobald sie ins Haus eingedrungen sind, suchen sich die Weibchen eine dunkle, ruhige Ecke, in der sie ihre Eier – pro Wurf sind das zwischen 100 bis 250 – ablegen können. Besonders beliebt sind Kleiderschränke, die Rückseite von Garderoben und Polster. Denn dort sitzen sie ganz nah an der Futterquelle. Schließlich sind Keratine Hauptbestandteil von Hautschuppen, Haaren sowie Finger- und Zehennägeln, die auf vielen Textilien vorhanden sind.

Kann man dem Einzug von Kleidermotten vorbeugen?

Ja, zunächst einmal sollte man in den Abendstunden bei eingeschaltetem Licht möglichst alle Fenster und Türen geschlossen halten. Auch Fliegennetze vor Fenstern und Balkontüren können helfen.

So erkennen Sie Kleidermotten auch ohne Löcher

Die Kleidermotte ist ein Nachtfalter aus der Familie der Echten Motten (Tineidae). Sie ist zwischen vier und neun Millimeter gross und hat eine Flügelspannweite von 12 bis 16 Millimetern. Körper und Vorderflügel sind strohgelb mit einem seidigem Glanz ohne Flecken oder Zeichnungen. Das unterscheidet sie von anderen Motten, deren Vorderflügel in der Regel mit dunkleren Punkten oder Bändern versehen sind.

Weiter wird empfohlen, neuralgische Orte mit Materialen auszustatten, welche die Motten auf Abstand halten. In Frage kommen Zedern-, Zirbelkiefer- oder Niembaumhölzer, die ätherische Öle ausströmen. Ebenso kann Lavendel, in kleinen Stoffsäckchen in den Schrank gelegt, Motten abwehren. All das hilft jedoch nur wenig, wenn bereits ein Befall vorliegt.

Von Mottenkugeln ist abzuraten, da sie oftmals gesundheitsschädlich sind.

Was muss ich tun, wenn die Motten schon eingezogen sind?

In einem ersten Schritt sollte das Mottennest ausgemacht und entfernt werden. Das heißt: Die betroffenen Textilien müssen bei 60° Grad gewaschen, oder in die Reinigung gegeben werden. Sind sie nicht mehr zu retten, sollten sie im Müll außerhalb des Hauses entsorgt werden. Dies am besten in einer verschlossenen Plastiktüte, um eine weitere Ausbreitung der Tiere zu verhindern.

Wichtig ist es auch, die Umgebung des Mottennests gründlich zu reinigen: Befand sich dieses im Schrank, muss dieser leer geräumt und ausgesaugt werden. Die Kanten und Ecken am besten mit Hilfe einer Fugendüse. Nur so kann man sicher sein, alle Schädlinge zu erwischen.

Ist es damit dann getan?

Nicht unbedingt. Denn nur weil keine Motten mehr auffindbar sind, ist das Problem nicht gelöst. Schließlich sind es nicht die ausgewachsenen Tiere, welche Löcher in Textilien fressen, sondern deren Raupen.

Deshalb ist es wichtig, nicht nur die sichtbaren Tiere, sondern auch die Eier unschädlich zu machen, damit keine neuen Larven schlüpfen können. Dies gelingt am zuverlässigsten durch das Aussetzen von Schlupfwespen (Trichogramma evanescens), die man online oder in gut sortierten Baumärkten kaufen kann.

Die Nützlinge sind kaum einen halben Millimeter groß und legen ihre eigenen Eier in jene der Motten ab. Dadurch werden die Motteneier zerstört und anstatt nerviger Motten schlüpfen nützliche Schlupfwespen. Diese sterben ab, sobald die Mottenpopulation vollständig vernichtet ist.