Niederösterreich

Wasserrettung NÖ leistete 25.000 Einsatzstunden 

Die Wasserrettung NÖ präsentierte die Einsatzstatistik. Gesundheitslandesrätin Königsberger-Ludwig will Schwimmen im Schulunterricht aufnehmen. 

Tanja Horaczek
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Arnold Wagner, SP-Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig sowie Präsident Markus Schimböck.
Arnold Wagner, SP-Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig sowie Präsident Markus Schimböck.
Dr. Anton Heinzl

Die Wasserrettung Niederösterreich zog Bilanz: Um für die Sicherheit der Bürger im Bundesland zu sorgen, leisteten die Wasserretter mit 282 Einsatzkräften 25.000 Stunden ehrenamtliche Einsatzstunden. Dafür brauche es gut ausgebildete Menschen unterschiedlicher Sparten, unter anderem Rettungsschwimmer, Fließ-und Wildwasserretter sowie Taucher.

"Wichtiger Teil der Sicherheitsfamilie"

„Die Österreichische Wasserrettung ist ein wichtiger Teil der niederösterreichischen Sicherheitsfamilie und wichtigster Partner, um Menschen aus Notsituationen im Wasser zu retten“, sagte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig.  Sie und Markus Schimböck, Präsident der Österreichischen Wasserrettung (ÖWR) Landesverband NÖ, präsentierten die aktuelle Einsatzstatistik der Wasserrettung in Niederösterreich. Die ÖWR NÖ ist seit 2002 als besonderer Rettungsdienst anerkannt, seit 2007 im Notrufsystem eingebunden und seit 2015 gibt es einen Rettungsdienstevertrag mit dem Land Niederösterreich.

160.000 Kinder und Jugendliche können nicht schwimmen

Bei der Präsentation wurde betont, dass Familien ein besonderes Augenmerk auf Prävention legen sollen. Jeder zweite Todesfall eines Kindes von null bis drei Jahren ist auf Ertrinken zurückzuführen. „Daher soll man die Angebote von Schwimmkursen unbedingt nutzen. Rund 30 Prozent aller Badeunfälle passieren zu Hause am Pool. Man soll Kinder daher nie unbeaufsichtigt lassen und immer eine Person ernennen, die auf die Kinder achtet“, so Königsberger-Ludwig. Fakt sei zudem, dass immer weniger Kinder am Schwimmunterricht teilnehmen, „160.000 Kinder und Jugendliche können nicht schwimmen. Daher werden wir Gespräche mit der Bildungsdirektion aufnehmen, damit Schwimmen in den Schulunterricht aufgenommen wird“, ergänzte die Landesrätin.

Bäderschließungen führen zu Schwimmkurs-Mangel

Präsident Markus Schimböck sagte: „Die Hitzewelle hat uns voll im Griff. Daher gehen die Leute viel hinaus und baden. Damit steigen auch die Unfallrisiken. Man soll daher unbedingt die Baderegeln beachten und unser Appell lautet, dass Kinder nicht unbeaufsichtigt am Wasser spielen dürfen.“ Die Wasserrettung zähle jährlich rund 30 bis 50 Ertrinkungsunfälle pro Jahr. Eine weitere Herausforderung erkenne der Präsident in der Infrastruktur: „Es ist ein Problem, dass immer mehr Bäder geschlossen werden. Das erschwert die Durchführung von Schwimmkursen. Daher meine Bitte an die Betreiber: Unterstützt uns bei den Schwimmkursen.“

Landeseinsatzzentrale platzt aus allen Nähten

Auch die ÖWR stehe infrastrukturell vor einer Aufgabe. Die Landeseinsatzzentrale „platzt aus allen Nähten. Wir benötigen eine neue Zentrale als Landesverband“, so Schimböck, der diesbezüglich bereits in Verhandlungen mit der Stadt St. Pölten und dem Land NÖ stehe. Covid habe laut Schimböck darüber hinaus alle Einsatzkräfte gefordert, die Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der „Sicherheitsfamilie Niederösterreich hat dennoch hervorragend funktioniert.“ Nun gelte es die verschobenen Aus- und Weiterbildungen nachzuholen.

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