Niederösterreich

Wegen Covid freigestellte SP-Frau kassierte Körberlgeld

Eine SP-Gemeinderätin aus Vösendorf war als "Risikopatientin" bei vollem Bezug freigestellt worden, arbeitete woanders und kassierte Überstunden.

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Reinigungskraft kassierte Überstunden trotz vollem Bezug und Freistellung
Reinigungskraft kassierte Überstunden trotz vollem Bezug und Freistellung
Getty Images/iStockphoto

Wirbel um eine bei der Gemeinde Vösendorf (Bezirk Mödling) angestellte SP-Politikerin. Die Frau hatte der Gemeinde im März 2020 ein ärztliches Attest vorgelegt, dass sie aufgrund einer Erkrankung der Risikogruppe angehöre.

Die in einem Kinder- und Jugendhort als Reinigungskraft tätige Frau wurde daraufhin im März 2020 bei vollen Bezügen auf unbestimmte Zeit freigestellt. Während der Freistellung soll die SP-Frau laut einer Kollegin aber in einer anderen Jugendeinrichtung der Gemeinde geputzt und dafür Überstunden verrechnet und kassiert haben. Laut "Heute"-Infos soll es sich dabei um einen Betrag um die 1.000 Euro handeln.

Der Bürgermeister von Vösendorf bestätigte auf Anfrage die Überstundenverrechnung, wollte sonst dazu aber keinen Kommentar abgeben. Gemeinderat Johann Pipek von der Bürgerliste "Wir Vösendorfer" meinte dazu: "Moralisch ist das für eine sozialistische Mandatarin einfach überhaupt nicht vertretbar."

Das sagt SP-Frau

Eine Anfrage an die SP-Gemeinderätin wurde wie folgt beantwortet: "Bezüglich ihrer Recherche meine Person betreffend teile ich mit, dass ich als Helferin im Hort während der COVID 19-Pandemie vom März 2020 bis im Januar 2021 als medizinisch gefährdete Person vom Dienst freigestellt war, um ein hohes Ansteckungsrisiko im engen persönlichen Kontakt zu vermeiden. Während dieser Zeit habe ich im Auftrag der Gemeinde samstags jeweils zwei Stunden Reinigungsarbeiten im zu diesen Zeiten leerstehenden Jugendklub übernommen. Wie die Gemeinde Vösendorf als Dienstgeber die Lohnverrechnung durchführt, entzieht sich meines Einflusses und meiner Kenntnis."

Die rote Politikerin weiter: "Ich werde gegen beide Personen, also Koza und Pipek, rechtliche Schritte wegen Verleumdung und Verletzung meiner Persönlichkeitsrechte überlegen und mir dazu arbeitsrechtliche Expertisen einholen. Ebenfalls ist vom Land Niederösterreich zu prüfen, ob Bürgermeister Koza mit noch dazu falschen Anschuldigungen in den Medien aufsichtsrechtliche Konsequenzen zu erwarten hat."

Die SP-Mandatarin arbeitet mittlerweile wieder regulär als Reinigungskraft. Und: Sie soll regelmäßig (in der Zeit der Freistellung, Anm.) an Sitzungen und Veranstaltungen teilgenommen haben - laut vorliegenden Fotos ohne Mund-Nasen-Schutz.

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