Niederösterreich

Bauarbeiter schlug Bruder im Streit um Geld Schädel ein

Wegen ein paar Euronoten waren zwei Brüder in Streit geraten: Ein kräftiger Bauarbeiter (41) schlug seinem Bruder daraufhin den Schädel ein.

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Angeklagter vor Gericht
Angeklagter vor Gericht
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Das harte Sitzen auf der Anklagebank war ein 41-jähriger Bauarbeiter schon gewöhnt: Der vierfach einschlägig vorbestrafte Weinviertler lebte mit seinem Bruder in einem Haushalt und nahm sich ungefragt einige Geldscheine aus der Börse des Bruders.

Schläfenbeinbruch

Später teilte der 41-Jährige seinem Bruder lapidar mit: "Ich hab' mir a Göd ausgeborgt." Der Bruder reagierte angefressen: "Zuerst fragen, dann ausborgen und ned umgekehrt." Der kräftige 41-Jährige antwortete mit Faustschlägen ins Gesicht, das Opfer erlitt schwere Kopfverletzungen, u.a. einen Bruch des rechten Schläfenbeines. Das Opfer landete im Spital, der Schläger wurde weggewiesen.

Der verprügelte Bruder entschlug sich beim Prozess in Korneuburg der Aussage, verzichtete auf Schmerzensgeld, der Angeklagte meinte vor Gericht: "Ein oder zwei Dachteln hab ich ihm gegeben." Auf Vorhalt des Richters gab der 41-Jährige die massiven Schläge dann doch zu. 

"Schmalztopf weit offen"

Verteidiger Franz Stacher war bemüht, meinte: "Was soll man da sagen, außer dumm gelaufen. Ich bitte um ein Urteil mit Augenmaß."

Richter Manfred Hohenecker: Bekannt für seine Härte
Richter Manfred Hohenecker: Bekannt für seine Härte
(Bild: Daniel Schreiner,mph)

Diesem Wunsch kam Richter Manfred Hohenecker nach und verhängte ein Jahr unbedingte Haft wegen absichtlich schwerer Körperverletzung. "Man hätten Ihnen ungeschaut auch das Doppelte geben können. Bei einer Strafobergrenze von fünf Jahren und vier einschlägigen Vorstrafen ist der Schmalztopf weit offen. Wenn Sie weiterhin arbeiten, besteht eine Chance auf einen Vollzug mit Fußfessel", erklärte der berüchtigte Richter.

Übrigens: Das Brüderpaar verträgt sich wieder, lebt wieder zusammen.