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Weiter Verwirrung um Stronach-Listen in Tirol

Heute Redaktion
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In Tirol scheinen offenbar gleich mehrere Team-Stronach-Listen auf. Konkret wurden drei Listen mit drei verschiedenen Spitzenkandidaten eingereicht. Walter Jenewein wurde als Landesparteiobmann bereits abberufen.

In Tirol scheinen offenbar gleich mehrere Team-Stronach-Listen auf. Konkret wurden am Mittwoch drei Listen mit drei verschiedenen Spitzenkandidaten publik. Walter Jenewein wurde als Landesparteiobmann bereits abberufen. Verwirrung herrschte auch nach der offiziellen Veröffentlichung der Wahlvorschläge am Freitag.

Die „offizielle“ Liste Team Stronach (TS) sei am Dienstag eingebracht worden. Angeführt wird sie von der 40-jährigen Arzthelferin Sonja Ulmer aus Telfs, die in ihrer Heimatgemeinde nach eigenen Angaben als Beirätin des Gemeinderates der Bürgerliste fungiert. Sie übt außerdem seit Mittwoch die Funktion der Landesobfrau der Tiroler TS-Liste aus.

Auch der bisherige Landesgeschäftsführer Hans-Peter Mayr habe eine Liste eingereicht. Die dritte Team-Stronach-Liste stammt von Walter Jenewein, der sich bereits selbst als Spitzenkandidat präsentiert hatte. Eine "Rechtslücke" der Landeswahlordnung habe das Einreichen der drei Listen ermöglicht.

Zwei Kandidaten "untergetaucht"

Sowohl Mayr als auch Jenewein seien für das Team Stronach nicht erreichbar, kritisierte Sprecher Walter Rettenmoser. Einen Gesprächstermin am Mittwoch habe Jenewein kurzfristig platzen lassen. Jenewein habe "ein menschliches Problem und sich weit über die Grenzen unserer Werte wie Wahrheit, Transparenz und Fairness hinausgestellt".

Er sei mittlerweile als Landesparteiobmann "abberufen" worden. Die Veröffentlichung der endgültig zugelassenen Listen erfolgt am 8. April. Die Einreichfrist endete am Donnerstag um 17.00 Uhr.

Das Stronach-Wirrwarr geht weiter

Knapp vier Wochen vor der Tiroler Landtagswahl am 28. April haben somit alle Listen, die bei der Wahl auf Wahlkreisebene zur Wahl stehen, ihre Wahlvorschläge bei der zuständigen Landeswahlbehörde eingereicht. Dies teilte das Land Tirol am Freitag mit. Eine konkrete Listen-Zahl dürfe man zu diesem Zeitpunkt noch nicht angeben, nähere Informationen würden am kommenden Dienstag nachgereicht.

Wie viele Stronach-Listen nach den jüngsten parteiinternen Turbulenzen letztlich eingereicht wurden, blieb somit weiter  unklar. Mitte März hatten folgende elf Gruppierungen ihre Listen bei den Kreiswahlbehörden eingereicht: Neben den im Landtag vertretenen Parteien ÖVP, SPÖ, Liste Fritz-Bürgerforum Tirol, FPÖ, Grüne und Bürgerklub waren dies "vorwärts Tirol", Team Stronach, "Für Tirol", Piraten und KPÖ.

Landeswahlbehörde kann Wahlwerber streichen

Wie das Land mitteilte, werden die eingelangten Einreichungen nun durch die Landeswahlbehörde geprüft. Bis zum 2. April bestehe noch die Möglichkeit, diese zurückzuziehen. Bis zu diesem Zeitpunkt könnten einzelne Wahlwerber auch eine allfällige Verzichtserklärung abgeben, hieß es. Verzichte ein Wahlwerber, so können die Wählergruppen ihre Wahlvorschläge durch Nennung eines anderen Wahlwerbers bis zum 4. April ergänzen.

Auch die allfällige Streichung eines Wahlwerbers durch die Landeswahlbehörde wegen einer Doppelkandidatur auf Landeswahlvorschlägen verschiedener Wählergruppen könne dazu führen.

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