Welt

Warnung vor Zunahme von extremer Armut

Die Vereinten Nationen und der UN-Generalsekretär warnen weltweit vor einer starken Zunahme von extremer Armut - als Folge der Corona-Pandemie.

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Ein Zug fährt durch ein afrikanisches Slumgebiet
Ein Zug fährt durch ein afrikanisches Slumgebiet
Reuters

Am Mittwoch erklärte UN-Generalsekretär António Guterres, dass in Afrika nun Millionen von Menschen ein Abrutsch in die bitterste Not drohe. Er fordert daher "globale Solidarität". Auf die drohenden Missstände, die auf die weltweite Corona-Pandemie folgen werden, machte auch die Weltbank aufmerksam. Bis zu 60 Millionen Menschen könnten nun in extreme Armut geraten.

Fortschritte der letzten Jahren werden zerstört

Vor allem der Kontinent Afrika sei stark davon betroffen, erklärt UN-Generalsekretär. Die Fortschritte, die in den letzten Jahren gemacht wurden, könnten durch die Pandemie wieder zerstört werden. Die bereits bestehenden Ungleichheiten - wie Hunger oder die Anfälligkeit für Krankheiten werden nun weiter wachsen, betont er. Dennoch betonte der gebürtige Portugiese auch, dass die afrikanischen Staaten gut und schnell reagiert hätten und es weniger Infektionen als befürchtet gäbe. Nach den Statistiken gibt es in Afrika bislang rund 88.000 Ansteckungsfälle und weniger als 3.000 Todesopfer.

Dies sei jedoch erst das Anfangsstadium in Afrika und man müsse sich auf eine "Eskalation" gefasst machen. Er fordere daher eine globale Solidarität und zusätzlich 200 Milliarden Dollar an zusätzlichen Hilfen zur Bekämpfung der Covid-19 Krise in Afrika.

Weltbankchef Malpass: "Mehr Geld für arme Länder"

Auch Weltbankchef David Malpass formulierte eine ähnliche Warnung. Der Amerikaner sagte in einer Telefonkonferenz, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr um fünf Prozent schrumpft. Besonders betroffen seien die armen Länder, Afrika etwa könnte den Fortschritt in der Armutsbekämpfung von drei Jahren verlieren. Bislang habe die Weltbank 5,5 Milliarden Dollar (fünf Milliarden Euro) zur Unterstützung armer Länder im Kampf gegen die gesundheitlichen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Krise ausgegeben. Malpass appellierte an die Geberländer, zusätzlich ihre bilateralen Hilfen an arme Länder aufzustocken.

Die G20-Staaten hatten wegen der Coronavirus-Pandemie einem Schuldenmoratorium für die ärmsten Länder der Welt zugestimmt. Damit folgen sie einem Aufruf der Gruppe der sieben wichtigsten Industrienationen. Laut UN-Chef Guterres sei die Maßnahme ein richtiger Schritt, aber noch zu wenig.