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Weltverband will gegen "Bullen"-Dominanz vorgehen

Heute Redaktion
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Red Bull siegt und siegt und siegt. Das scheint dem Motorsport-Weltverband (FIA) ein Dorn im Auge zu sein. Eine kurzfristige Regeländerung soll den österreichischen Rennstall einbremsen. Doch selbst Hauptrivale McLaren ist gegen diesen Eingriff von oben.

Der RB7 ist derzeit pro Runde um mehr als eine halbe Sekunde schneller als die Boliden der Konkurrenz. Das Geheimnis des Erfolges: Das Auspuffsystem. Die Abgase werden so umgeleitet, dass sie für zusätzliche Bodenhaftung sorgen. Zwar greifen mittlerweile fast alle Teams auf diese Technologie zurück, doch "Bullen-Superhirn" Adrian Newey hat die mit Abstand beste Konstruktion ausgetüfftelt.

Verbot würde "Bullen" ordentlich die Flügel stutzen
Die FIA will die "Bullen" anscheinend künstlich einbremsen, denn gestern überraschte der Weltverband die Teams mit einer Aussendung, wonach ein Teil dieses System ab dem kommenden Rennen in Barcelona (ESP) verboten wird. Konkret geht es um die Motorensteuerung. Die FIA will nicht, dass diese während des Bremsvorgangs weiterhin Gas gibt. Das ist aber nötig, damit dieses System auch beim Anbremsen funktioniert.

Für Red Bull hätte dieses Verbot unvorhersehbare Folgen, denn das aerodynamische Konzept des RB7 ist voll auf dieses Auspuffsystem perfektioniert. "Ziemlich sicher würde es die Performance unserer Hauptkonkurrenten beeinträchtigen", glaubt auch McLaren-Ingenieurschef Tim Goss. "Bullen"-Teamchef Christian Horner sieht den FIA-Vorstoß gelassen: "Das ist der Preis für den Erfolg."

FIA lenkt ein, doch Fortsetzung folgt
Doch der Mateschitz-Rennstall bekam ungeahnte Schützenhilfe. Die Teams legten geschlossen Protest gegen diese Anweisung von oben ein. Dies kommt nicht von ungefähr, denn sie investieren viel Geld, um das Red-Bull-System zu kopieren. Die FIA zog daraufhin ihre Regeländerung zurück, weil dadurch "unvorhergesehene und unbeabsichtigte Konsequenzen" befürchtet werden. Experten vermuten aber, dass dieses Thema noch lange nicht beendet ist.

MM