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Wen Mitt Romney auf seiner Reise beleidigt

Heute Redaktion
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Bild: EPA

Eigentlich trat US-Möchtegern-Präsident Mitt Romney seine Auslandreise an, um sein außenpolitisches Profil zu schärfen. Stattdessen beleidigte er bis jetzt noch in (fast) jedem Land die Gastgeber. Eine Übersicht über die Fettnäpfchen des US-Republikaners.

Erste Station Großbritannien: Premierminister und Engländer beleidigt

Die Langzeit-Verbündeten reagierten äußerst beleidigt, als Romney über die Sicherheitsvorkehrungen zu den Olympischen Spielen schimpfte. Briten-Premier David Cameron reagierte sauer: "Wir veranstalten die Spiele in einer der belebtesten, aktivsten und geschäftigsten Städte der Welt. Natürlich ist es einfacher, die Olympischen Spiele mitten im Nirgendwo zu veranstalten." Damit spielte Cameron auf die Olympischen Winterspiele 2002 in Salt Lake City an. Romney war damals Geschäftsführer des Organisationskomitees.

Zweite Station Israel: Falsche Hauptstadt genannt und Palästinenser beleidigt

Hier zeichnete sich Mitt Romney durch seine geografischen Kenntnisse aus. Bei seinem Besuch Jerusalems bezeichnete er die Stadt als "Israels Hauptstadt". Blöd nur: Die USA erkennen Jerusalem offiziell nicht als Hauptstadt Israels an. Ebenso wie die meisten anderen Staaten haben die USA ihre Botschaft in Tel Aviv.

Der palästinensische Chefunterhändler Sajeb Erakat bezeichnete Romneys Worte als "inakzeptabel". Mit der Erklärung zum Status Jerusalems schade Romney "den US-Interessen in der Region" und den Bemühungen um Frieden, Sicherheit und Stabilität, fügte Erakat hinzu. Mit seinen Erklärungen unterstütze der Präsidentschaftsbewerber die israelische Besatzung des Ostteils der Stadt und die Siedlungspolitik.

Letzter Stop Polen: US-Journalisten beschimpft

Nachdem Romney am Grabmal des Unbekannten Soldaten in der polnischen Hauptstadt der Kriegstoten des Landes gedacht hatte und auf dem Weg zu seinem Auto war, riefen ihm die Reporter den Angaben zufolge Fragen hinterher. Unter anderem wollten sie wissen, ob die bisherigen Patzer die Reise des Republikaners überschattet hätten.

Statt selbst etwas zu sagen, entschied sich Romney, lieber seinen Pressesprecher antworten zu lassen. Leider hat er bei der Auswahl seines Personals nicht allzuviel Feingefühl an den Tag gelegt. Der Romney-Mitarbeiter beschimpfte die mitreisende Presse. Dabei seien Ausdrücke wie "Kiss my ass" ("Leck mich am Arsch") und "Shove it" ("Du kannst mich mal") gefallen, wie der TV-Sender CNN und das Online-Magazin Politico berichteten.

APA/red.