Wohnen

Wenn der eigene Naturpool das Meer ersetzt

Aufgrund der Corona-Krise fallen viele Reisepläne in diesem Jahr in Wasser. Der eigene Garten wird zum bevorzugten Urlaubsrefugium.

Christine Scharfetter
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Ein Naturpool kommt ganz ohne Chemie aus, aber nicht gänzlich ohne Arbeit.<br>
Ein Naturpool kommt ganz ohne Chemie aus, aber nicht gänzlich ohne Arbeit.
Biofermenta

Ferien ohne Wasser sind undenkbar, jedenfalls für die meisten Familien. Aufgrund der Corona-Krise sind die gewohnten Reisen ans Mittelmeer oder heimischen Seen nicht mehr sicher planbar. Das zeigen die jüngsten Entwicklungen in Spanien, wo erneut drastische Einschränkungen angekündigt wurden, um steigende Infektionszahlen in den Griff zu bekommen. Zuhause gelten keine strengen Hygiene- und Abstandsregeln, und ein eigenes Schwimmbad im Garten dürfte in vielen Haushalten die Urlaubsstimmung steigen lassen.

"Die Nachfrage nach Pools und Schwimmteichen, insbesondere nach naturbelassenen Lösungen, ist vor allem in dieser Saison stark gestiegen", sagt Heimo Kurzmann, Geschäftsführer von Biofermenta. Gemeinsam mit dem Experten für Süßwasserwissenschaften, dem Limnologen Wolfgang Wesner baut er Schwimmbecken in allen Größen, die weder den Einsatz von Chlor noch andere schädliche Chemikalien erfordern. Auf den ersten Blick sehen die Naturpools aus wie klassische Swimmingpools, haben jedoch mit einem herkömmlichen Chlorpool nicht viel gemeinsam. Und das liegt an einem besonderen Reinigungsverfahren, das allein die Natur zum Vorbild hat.

Ganz ohne Chemie

Es ist die reinigende Kraft eines Gebirgsbachs, die Biofermenta mit einer patentierten Filtertechnik beim Bau der Schwimmbecken nachbaut. Kern der Technologie ist ein gleichmäßig durchströmter Kalkstein-Kies-Filter, der den natürlichen Reinigungsvorgang im Bach imitiert. Ein sich im Filter bildender Biofilm aus Mikroorganismen und Bakterien entzieht dem Wasser Phosphate und andere Nährstoffe und sorgt Limnologe Wesner zufolge für ganzjährig klares und chemiefreies Badewasser.

Auch bereits bestehende Schwimmbecken können mithilfe der Technik zu Naturpools umgerüstet werden. Das kommt vor allem Allergikern und Personen mit empfindlicher Haut entgegen, die auf ein Bad im Chlorwasser oftmals mit brennenden Augen oder unangenehmem Hautjucken reagieren.

Weniger Unterhalt-Kosten

Ganz so günstig ist so ein Naturpool allerdings nicht. Ein Neubau fängt bei rund 35.000 Euro an. Dafür ist der Unterhalt der natürlichen Pools günstiger als es bei den konventionellen Wasserbecken der Fall ist. Das Wasser muss über das ganze Jahr hinweg nicht ausgetauscht werden, zudem entfällt der Einsatz von giftigen Zusätzen wie Chlor, pH senkenden Säuren, Algizide und Flockungsmittel auf Aluminium- oder Lathan Basis.

Einzig Regenwasser darf vom Rasen aus nicht in das Pool gelangen und zwischen Pool und Rasen sollte immer eine Regenrinne oder Sperre angebracht werden. Ebenso sollten sämtliche Planzen einen guten Abstand zum Wasser haben - schließlich handelt es sich nicht um ein Biotop.

Aufgrund der energiesparenden Durchströmung der Filtersysteme und dem damit einhergehenden geringeren Druckaufbau bleiben die monatlichen Stromkosten um ein Fünftel niedriger als bei konventionellen Anlagen.

Heizung und Unterwasserbeleuchtung?

Auch auf sämtliche Annehmlichkeiten muss in Naturpools nicht verzichtet werden. Zusätzliche Ausstattungen wie Wasserheizung, Gegenstromanlage oder Unterwasserbeleuchtung sind ohne weiteres integrierbar.

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