Österreich

Wer Gehaltszettel nicht abgibt, zahlt Höchstbetrag

Wer am Nachmittag sein Kind in den Kindergarten gibt, muss einen Einkommensnachweis abgeben. Wer zu spät ist, zahlt den Höchstbetrag (110 €).

Heute Redaktion
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Achtung! Wer seinen Gehaltszettel nicht abgibt, der muss den Höchstbetrag zahlen.
Achtung! Wer seinen Gehaltszettel nicht abgibt, der muss den Höchstbetrag zahlen.
Bild: iStock

Seit Donnerstag ist die Nachmittagsbetreuung in den oberösterreichischen Kindergärten kostenpflichtig. Zwischen 42 und 110 Euro kostet die Betreuung. Abhängig ist das ob man sein Kind zwei, drei oder fünf Tage nach 13 Uhr im Kindergarten lässt und vor allem wie hoch das Familieneinkommen (brutto) ist.

Um die Gebühr zu berechnen, wollen die Gemeinden nun viel von den Eltern wissen. So wird der Gehaltszettel (meist der letzten drei Monate) eingefordert. Aber nicht nur das. Es müssen sämtliche Beihilfen (mit Ausnahme der Familienbeihilfe) und Einkommen aus Mieten, Verpachtungen, Alimente und Krankengeld angeführt werden.

Das Problem: Der Nachweis über das Familieneinkommen muss möglichst schnell abgegeben werden. In Linz etwa bis 15. Februar, Tut man das nicht, ist die Stadt Linz "gezwungen, den Höchstbetrag einzuziehen", wie es in dem Schreiben der Stadt an die Eltern heißt. Wobei in Linz der Höchstbetrag "nur" 54 Euro pro Monat beträgt, überall anders hingegen 110 Euro.

In Steyr fast die Hälfte der Kinder abgemeldet



Unterdessen werden aus immer mehr Gemeinden und Städten Zahlen der Abmeldungen bekannt. Besonders dramatisch ist die Situation in Steyr. Dort wurden fast die Hälfte der Kinder von der Nachmittagsbetreuung abgemeldet.

Waren es im Jänner noch 320 Kinder, besuchen im Februar nur noch 166 die Kindergärten auch nach 13 Uhr. "Unsere schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden ", zeigt sich Bürgermeister Gerald Hackl (SPÖ) entsetzt über die Auswirkungen.

In der Praxis bedeutet das, dass von bisher 19 Nachmittagsgruppen sofort vier geschlossen werden. Vier weitere werden bis zum Ende dieses Kindergartenjahres weitergeführt, obwohl weniger als zehn Kinder in den Gruppen sind.

Die zuständige Landesrätin Christine Haberlander (ÖVP) stellte dazu fest, dass man im Sommer die Situation in den Kindergärten genau untersuchen werde. (gs)

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