Klimaschutz

Wer hier die Türe offen lässt, muss 500 € zahlen

In einigen Städten Italiens ist schmutzige Luft sei Jahresbeginn ein Aufregerthema. Es gibt Feinstaub-Warnungen und Verkehrseinschränkungen.

Heute Redaktion
Teilen

Italiens Hauptstadt Rom hat Feinstaub-Alarm ausgelöst und ein striktes Diesel-Fahrverbot verhängt. Die Beschränkungen für private Fahrten in den Hauptverkehrszeiten galten in der regelmäßig verstopften Millionenstadt zunächst für Dienstag.

Das Wetter spielt oft nicht mit

In zahlreichen Städten des Landes ist die schmutzige Luft seit Jahresbeginn ein Aufregerthema. Turin, Mailand, Bologna, Florenz - vielerorts gibt es Feinstaub-Warnungen und längere Einschränkungen für den Verkehr.

Mit ein Grund für den Dauer-Smog ist auch das Wetter: Bei Sonnenschein und blauem Himmel weht etwa in Rom kaum Wind, zugleich ist es nachts recht kalt - so dass viele Menschen die Heizungen voll aufdrehen. In Rom wies die Stadt nun darauf hin, dass die Regler auf 17 bis 18 Grad gedrosselt werden sollten.

Autos teilen, Öffis nutzen

Bürgermeisterin Virginia Raggi hatte schon am Sonntag auf Facebook appelliert, auf Busse und Bahnen umzusteigen. Wenn sich die Abgaslage nicht bessere, sei das Diesel-Fahrverbot bis zur Abgasnorm Euro 6 unumgänglich. Man könne sich ein Auto mit Freunden und Kollegen teilen oder weniger heizen, schrieb sie. Viele Straßen Roms waren am Dienstag dennoch so voll wie sonst auch.

In Vicenza in der Region Venetien ergreifen die Stadtoberen bereits strengere Maßnahmen: Geschäfte, Bars und andere für die Öffentlichkeit zugängliche Stellen wurden angewiesen, ab Dienstag ihre Türen nicht mehr offen stehen zu lassen, wie die Nachrichtenagentur Ansa schrieb. Wer Wärme verschwendet und bei Kontrollen mit offener Tür erwischt wird, dem drohen demnach Strafen zwischen 25 und 500 Euro.

Meteorologen erwarten, dass die Wetterlage sich in weiten Teilen des Landes zunächst nicht ändert. Italiens Umweltschützer jedenfalls werden nicht müde, Verbote zu loben, aber auch mehr Konsequenz von Politik und Bürgern zu fordern.