Sport

Wettbetrug, Taboga: "Man wollte meine Hilfe nicht"

Dominique Taboga äußert sich zu den frischen Manipulations-Vorwürfen von Sanel Kuljic. Er sei nicht überrascht.

Heute Redaktion
Teilen
Dominique Taboga ist inzwischen ein freier, berufstätiger Familienvater. Hier ist er bei seinem Prozess 2014 zu sehen.
Dominique Taboga ist inzwischen ein freier, berufstätiger Familienvater. Hier ist er bei seinem Prozess 2014 zu sehen.
Bild: GEPA-pictures.com

Am Donnerstag sorgte ein Interview mit Sanel Kuljic für Aufregung. Der ehemalige Teamspieler hat seine Haftstrafe wegen Betrugs, Nötigung und Erpressung abgebüßt, fürchtet nun aber um sein Leben. Darum ging er an die Öffentlichkeit. Dass seine Worte binnen Stunden die nächste Klage bedeuten würden, war wohl nicht geplant.

Kuljic behauptete, im österreichischen Profi-Fußball werde nach wie vor betrogen. Konkret nannte er zwei Niederlagen des SV Matterburg 2018 als Beispiele, in denen Spiele manipuliert worden seien. Noch am Donnerstag kündigte die Bundesliga in einem Statement an, gemeinsam mit dem ÖFB und Mattersburg rechtliche Schritte einzuleiten, damit Kuljic Beweise vorlegen müsse.

Am Freitag meldete sich ein weiterer bekannter Name zu Wort. Wieder in der "Krone". Dominique Taboga flog 2013 zeitgleich mit Kuljic als Wettbetrüger auf. Dass es nun erneut einen Verdachtsfall gibt, wundert ihn offenbar nicht. "Das hat es vor meiner Zeit und während meiner Zeit gegeben. Und ich hab immer gesagt: Das wird es auch nach meiner Zeit weiter geben."

Taboga hat sich vom aktiven Fußball zurückgezogen, ist jetzt Fan. Und stolzer Familienvater, der sein Geld in einem Schreibwaren-Fachbetrieb und als Sportjournalist (ServusTV, Sport-Business-Magazin) verdient.

Kuljic berichtete am Donnerstag, dass die angeblichen Drahtzieher hinter dem Wettskandal ihn erneut über einen Mithäftling kontaktiert hätten. Darum der Schritt an die Öffentlichkeit. Taboga: "Ich habe seit dem letzten Prozesstag nie wieder etwas von diesen Menschen gehört oder gesehen. Ich hoffe, das bleibt auch so."

Brisant: Taboga wollte eigentlich mit dem Play Fair Code wachrütteln, um künftige Skandale zu verhindern. "Der TV-Spot, mit dem ich aufrütteln wollte, war fertig. Aber dann haben sich 19 von 20 Bundesliga-Klubs gegen mich ausgesprochen. 'Gebts dem Taboga keine Plattform.' Man wollte meine Hilfe nicht."