Österreich

2018 genossen wir mehr als 2.000 Sonnenstunden

Heute Redaktion
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Mit einer Abweichung von +1,8 Grad war das vergangene Jahr das wärmste der Messgeschichte. Zehn von zwölf Monaten fielen überdurchschnittlich warm aus.

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, Zeit um Bilanz zu ziehen – auch was das Wetter anbelangt. Dieses präsentierte sich 2018 wärmer und trockener als im Durchschnitt.

So herrschten nach Angaben vom Wetterdienst Ubimet von April bis September sechs Monate lang sommerliche Temperaturen. An der Alpennordseite gab es von Februar bis November zudem ungewöhnlich wenig Regen, während die Bilanz im Süden meist ausgeglichen ausfällt. Die Sonne schien deutlich länger als im Mittel.

Lediglich der Februar und der März waren heuer kälter als im langjährigen Mittel, dafür waren zwei Kaltluftausbrüche aus Russland verantwortlich. Sonst verlief das Jahr durchgehend zu warm, der April und Mai waren sogar die wärmsten seit mindestens 1800. "Besonders groß fallen die Abweichungen an der Alpennordseite aus, so war es in Oberösterreich mehr als 2 Grad wärmer als üblich", sagt Ubimet-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer.

In Summe reiht sich das Jahr 2018 mit einer Abweichung von +1,8 Grad zum Mittel vor 2014 an die Spitze der wärmsten Jahre der Messgeschichte ein. Bei der Anzahl an Sommertagen gab es neue Rekorde, so wurde in Andau an 127 Tagen die 25-Grad-Marke überschritten und der bisherige Spitzenwert aus dem 2003 in Leibnitz übertroffen.

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Rege Tiefdrucktätigkeit sorgte im Jänner heuer für viel Schnee in den Alpen, so erreichte die Lawinengefahr am 22.1. vorübergehend sogar die höchste Stufe 5. Danach fiel der atlantische Einfluss auf das Wettergeschehen im Alpenraum über weite Strecken des Jahres allerdings außergewöhnlich gering aus: "Mitunter gab es über Wochen hinweg keine klassischen Frontdurchgänge aus Nordwest, weil beständige Hochdruckgebiete über Nordeuropa das Westwindband von Mitteleuropa abgelenkt haben", so der Meteorologe.

Dies hat von Februar bis November an der Alpennordseite zu einer ausgeprägten Trockenheit geführt, so gab es meist nur 60 bis 80 Prozent des Solls. In Linz war es mit 65 Prozent sogar das trockenste Jahr seit Messbeginn. Im Süden fällt der Dezember zwar extrem trocken aus, dafür ist die Jahresbilanz in Summe aber durchschnittlich.

2018 war eines der sonnigsten Jahre der letzten 100 Jahre, damit setzt sich der Trend der zunehmenden Sonnenscheindauer fort. "Bis auf Salzburg mit 1.884 Stunden Sonnenschein wurde heuer in jeder Landeshauptstadt die 2.000-Sonnenstunde-Marke übertroffen", so Spatzierer. Im langjährigen Mittel ist dies nur im Seewinkel üblich, wo es dieses Jahr in Mörbisch sogar bis zu 2.350 Sonnenstunden gab.

Hier die Aussichten für den Jahreswechsel:

(red)

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