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WHO meldet neuen weltweiten Rekordanstieg

238.000 neue Corona-Infektionen innerhalb 24 Stunden vermeldet die Weltgesundheitsorganisation. 

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Die Pandemie breitet sich weiter aus.
Die Pandemie breitet sich weiter aus.
picturedesk.com

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldet einen neuen Rekordanstieg bei den Corona-Infektionen: In den vergangenen 24 Stunden seien weltweit fast 238.000 neue Erkrankungen registriert worden. Die bisher größte Zahl von Neu-Infektionen binnen eines Tages hatte die UN-Gesundheitsorganisation am Sonntag mit gut 230.000 Fällen verzeichnet.

Zuletzt habe die Zahl der neu registrierten Erkrankungen vor allem in den USA, Brasilien, Indien und Südafrika zugenommen, so die WHO. Die Zahl der Todesfälle bleibe derzeit dagegen konstant bei durchschnittlich rund 5.000 täglich.

Die Zahl der weltweit bekannten Infektionen übersteigt nach Daten der Nachrichtenagentur Reuters die Schwelle von 14 Millionen. Damit nahm die Zahl erstmals in weniger als 100 Stunden um eine Million zu. Die Zahl der Todesfälle liegt demnach bei 590.000 und damit etwa in der Grössenordnung der jährlich gemeldeten Grippetodesfälle.

Keine nationale Maskenpflicht in den USA

Die Zahl der bekannten Neuinfektionen in den USA steigt nach Daten der Nachrichtenagentur Reuters den zweiten Tag in Folge um über 70.000. Demnach wurden am Freitag mindestens 70.674 neue Fälle registriert. Der bisherige Höchstwert betrug 77.499 am Vortag.

US-Präsident Donald Trump erwägt keine nationale Maskenpflicht im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie. Auf eine entsprechende Frage in einem Interview mit "Fox News" antwortete Trump: "Nein, Ich möchte, dass die Menschen gewisse Freiheiten haben."

Der amerikanische Seuchenexperte Anthony Fauci hatte vor kurzem führende Politiker einzelner Bundesstaaten und Städte aufgefordert, ihre Bürger so nachdrücklich wie möglich zum Tragen von Masken zu drängen. Trotz Rekord-Neuinfektionen finden die USA beim Mund- und Nasenschutz bisher keine gemeinsame Linie. Derzeit gilt in etwa der Hälfte der Bundesstaten eine Maskenpflicht, und innerhalb der Bundesstaaten gibt es Streit darüber.

Angst vor neuer Welle in New York

In der Millionenmetropole New York kann am Montag derweil die vierte und letzte Phase der Lockerungen der Einschränkungen in der Coronavirus-Pandemie beginnen – allerdings mit Einschränkungen. New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio und Gouverneur Andrew Cuomo gaben die Entscheidung am Freitag bekannt.

Demnach dürfen beispielsweise Freizeiteinrichtungen unter freiem Himmel wie Zoos oder Botanische Gärten wieder öffnen; auch die Film- und Fernsehproduktion kann wieder aufgenommen werden. Die Öffnung von Einkaufszentren und der Innenbereiche von kulturellen Einrichtungen wie Museen könne allerdings anders als zunächst geplant nicht bereits am Montag stattfinden, teilte Gouverneur Cuomo mit. Auch die Innenbereiche von Restaurants, die eigentlich bereits seit dem Start der dritten Phase vor rund zwei Wochen geöffnet sein sollten, müssen vorerst weiter geschlossen bleiben.

Der Bundesstaat New York mit rund 19 Millionen Einwohnern war von der Coronavirus-Pandemie schwer getroffen worden. In den vergangenen Wochen waren die Neuinfektionszahlen stark gesunken – in anderen Teilen der USA allerdings stark gestiegen, was in New York die Sorge vor einer erneuten Welle wachsen lässt.