Wirtschaft

Wie oft frei? Industrie will die Fenstertage streichen

Heute Redaktion
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Bild: Reuters

Die Industrie sehe die Menschen offenbar "nur mehr als Kostenfaktor", schimpft der ÖGB über den Vorstoß der Industriellenvereinigung (IV), Donnerstagsfeiertage auf Freitage zu verlegen. Die Gewerkschaft will hier entgegensteuern: Feiertage sollen nicht einfach nach Lust und Laune verschoben werden, und schlägt im Gegenzug selbst vor, Wochend-Feiertage im Sinne der Erholung von Arbeitnehmern Montags nachzuholen.

. Die Gewerkschaft will hier entgegensteuern: Feiertage sollen nicht einfach nach Lust und Laune verschoben werden, und schlägt im Gegenzug selbst vor, Wochend-Feiertage im Sinne der Erholung von Arbeitnehmern Montags nachzuholen.

Anders die Meinung der Hoteliersvereinigung zur egal nach wie vielen Dienstgeberwechseln und Feiertagsdiskussion - für sie ist gar "der Gegensatz zwischen Arbeit und Freizeit Vergangenheit".

"Längere Erholungsphasen für Arbeitnehmer"

Für den ÖGB gibt es "nur an solchen Feiertagswochenenden" die Möglichkeit zu mehrtägigen Freizeitaktivitäten, weil da ein Großteil der Arbeitnehmer gleichzeitig frei habe. "Sonst sind sie immer darauf angewiesen, zur gleichen Zeit Urlaubstage genehmigt zu bekommen", so ÖGB-Sekretär Gerhard Achitz zu der Feiertagsverlegungsdebatte.

Wenn man schon Feiertage verlegen wolle, "dann bitte so, dass längere Erholungspausen für die Arbeitnehmer entstehen". Und zwar so: Feiertage, die auf Samstage oder Sonntage fallen, sollen am Montag nachgeholt werden.

Bezüglich Überstunden wiederholte Achitz die ÖGB-Forderung, wonach die Arbeitgeber pro angeordneter Überstunde einen Euro in die Arbeitsmarktpolitik bzw. Gesundheitspolitik investieren sollten.

Hoteliers: 6 Wochen Urlaub zu viel

Bei den Arbeitgebervertretern im Tourismus - konkret der Hoteliersvereinigung - ticken die Uhren offensichtlich ganz anders. Abgesehen davon, das der Gegensatz zwischen Arbeit und Freizeit der Vergangenheit angehöre, gehöre die Zukunft nämlich einem "ganzheitlichen Lebensstil: Ökologie und Ökonomie, Spaß und Leistung, Freizeit und Arbeit".

lehnen die Vertreter der Hotellerie ab: "Urlaub muss leistbar bleiben - für beide Seiten. Weniger Arbeit für mehr Geld können wir uns bei den Lohnnebenosten und Steuern wirklich nicht leisten."

Die Hoteliers erwähnen aber nicht, dass die Forderung von Sozialminister Rudolf Hundstorfer sich darauf bezogen hatte, dass die sechs Wochen Urlaub nach 25 Dienstjahren - auch wenn man diese nicht in ein und dem selben Betrieb verbracht hat, erhalten werden sollten. Manche Gewerkschaft fordert sechs Wochen Urlaub schon nach zehn oder spätestens 15 Dienstjahren.

ÖVP kritisiert die IV: "Es fehlt Hand und Fuß"

Für den ÖVP-Nationalratsabgeordneten und Hotelier Gabriel Obernosterer fehlt der Idee der IV, die Donnerstag-Feiertage auf Freitage zu verlegen, allerdings "Hand und Fuß".

Gerade die verlängerten Wochenenden spielten im heimischen Tourismus eine äußerst wichtige Rolle. Schließlich boomten Kurzurlaube.