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Wien nach 21 Jahren wieder Basketball-Champ

Heute Redaktion
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Der österreichische Basketball-Meister der Herren kommt erstmals seit 21 Jahren wieder aus Wien. Der BC Vienna sicherte sich am Mittwochabend im alles entscheidenden fünften Spiel der Finalserie ("best of five") gegen die Gunners Oberwart seinen ersten Titel. Die Wiener setzten sich im Showdown vor 2.500 Zuschauern im Multiversum in Schwechat souverän mit 68:55 (35:28) durch.

Der österreichische Basketball-Meister der Herren kommt erstmals seit 21 Jahren wieder aus Wien. Der BC Vienna sicherte sich am Mittwochabend im alles entscheidenden fünften Spiel der Finalserie ("best of five") gegen die Gunners Oberwart seinen ersten Titel. Die Wiener setzten sich im Showdown vor 2.500 Zuschauern im Multiversum in Schwechat souverän mit 68:55 (35:28) durch.

Vienna kontrollierte die Partie auch ohne echten Heimvorteil - die Wiener Stadthalle stand wegen der EM in der Rhythmischen Gymnastik nicht zur Verfügung - von Beginn an. Mitte des Schlussviertels kamen die Oberwarter noch einmal auf zwei Punkte heran. Im Gegensatz zu Spiel vier, als sie einen sicher geglaubten Sieg verschenkt hatten, ließen die Wiener aber nichts mehr anbrennen.

Den bisher letzten Meistertitel hatte 1992 SPI Wien in die Bundeshauptstadt geholt. Oberwart scheiterte zum sechsten Mal in sieben Finalauftritten. Ihre bisher einzige Meisterschaft hatten die Burgenländer 2011 ebenfalls nach fünf Spielen gegen Gmunden gesichert. Nach 0:2-Rückstand in der Endspielserie noch den Titel zu holen, ist aber weiterhin nur Kapfenberg vor zehn Jahren gegen Gmunden gelungen.

1.000 Fans aus Oberwart

Die Gunners wurden von fast 1.000 mitgereisten Fans lautstark unterstützt, außer den US-Legionären Darnell Hinson (19) und Seamus Boxley (12), dem wertvollste Spieler ("MVP") der Saison, punktete aber kein Spieler zweistellig. Die Wiener wurden von Shawn Ray und Ian Boylan angeführt. Topscorer Boylan erzielte zwölf seiner 22 Punkte im vierten Viertel. Ray wurde nach 20 Zählern im Entscheidungsspiel zum MVP der Finalserie gewählt.

Kapitän Stjepan Stazic, der in Spiel vier mit einigen unüberlegten Würfen aufgefallen war, ließ Trainer Andrea Maghelli dagegen im gesamten Schlussviertel auf der Bank. "Es ist Zeit für junge Leute. Es war ein unglaubliches Spektakel, die ganze harte Arbeit hat sich ausgezahlt", sagte Stazic nach einer innigen Umarmung seines Bruders Petar Stazic-Strbac. "Es ist wahnsinnig, für uns ist ein Traum in Erfüllung gegangen", ergänzte Stazic-Strbac, der als Generalmanager des BC fungiert.

Dreipunkter brachte Entscheidung

Die endgültige Entscheidung brachte ein Dreipunkter von Boylan 1:02 Minuten vor Schluss zu einer Neun-Punkte-Führung. Für Routinier Stazic war es erst der zweite österreichische Meistertitel. Davor war das dem 34-Jährigen, der als größtes heimisches Talent der vergangenen Jahrzehnte gegolten hatte, nur 1997 in seiner Jugend mit UKJ St. Pölten gelungen.

Ray bejubelte in seiner neunten Saison in Österreich ebenso seinen ersten Meistertitel wie Cheftrainer Maghelli in seiner achten. "Es war keine einfache Saison. Wir sind absolut sehr, sehr glücklich", betonte Maghelli. Besonders stolz war der Italiener, dass sein Team im Entscheidungsspiel nur 55 Punkte zugelassen hatte. "Unsere Offensive ist nie wirklich ins Laufen gekommen", gestand Gunners-Coach Tom Johnson.