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Wien und seine herrenlosen Einkaufswagerl...
Die rollenden Gefährten gehören zur unschöneren Seite des Wiener Stadtbildes. Auf "mysteriöse" Weise finden sie ihren Weg oft nicht zurück in den Supermarkt...
Einkaufswagerln findet man in Wien nicht nur in Supermärkten, sondern auch illegal abgestellt an Straßenecken, in der Donau, mitten in der Natur oder in Wohnhäusern. "Heute"-Leserin Yasmin H. hat die Nase voll von ihnen. In ihrem Wohnhaus in der Erzherzog-Karl-Straße (Wien-Donaustadt) stapeln sich die Wägen regelrecht, wie ihr Schnappschuss zeigt.
"Wir haben hier soo viele Einkaufswägen, die einfach an x-beliebigen Orten abgestellt werden. Es ist ein Wahnsinn. Sie stapeln sich richtig", so die 29-Jährige.
50 - 2000 Euro Strafe
Yasmin findet, dass "ein Verbot her muss", wie sie im Gespräch mit "Heute" sagt. "Immerhin muss man für weggeworfene Zigaretten oder anderen Mist auch bezahlen", so die 29-Jährige. Tatsächlich gibt es ein solches Verbot schon. Das sogenannte "Reinhaltegesetz", welches mit 1. Februar 2008 in Kraft trat.
"Das Gesetz sieht ein ausdrückliches Verbot von Verunreinigen im öffentlichen Raum vor, es ermöglicht auch eine öffentliche Aufsicht durch die "WasteWatcher". Sie sind befugt abzumahnen, Organstrafen zu verhängen und notfalls Anzeige zu erstatten", informiert die Stadt Wien auf ihrer Homepage.
Die ausgebildeten "Waste Watchers" der MA 48 sind befugt, für ein Organmandat bis zu 50 Euro zu verlangen, bei schwereren Tatbeständen kann es auch Anzeigen mit bis zu 2000 Euro geben.
Weniger Einkaufswagerln als vor 10 Jahren
In den letzten 5 Jahren, in denen sie in dem Wohnhaus im 22. Bezirk lebt, "ist es schlimmer geworden", meint sie. "Auch andere Nachbarn, vor allem die älteren, beschweren sich über die gestapelten Einkaufswägen. Ich verstehe nicht wie die Leute so faul sein können", so Yasmin.
Wie die MA 48 auf ihrer Homepage aufschlüsselt, hat die Anzahl der illegal abgestellten Einkaufswagerln in den letzten 10 Jahren (Stand, 2017) jedoch abgenommen. Waren es 2007 noch 22.000 Stück, sind es zehn Jahre später, 2017, knapp 18.500. "Dies entspricht einer Abnahme um 17 Prozent.", steht auf der weiter zu lesen.
Ärgern Sie sich auch über Einkaufswagerl, die ihren Weg nicht zurück in den Supermarkt finden? Schreiben Sie Ihre Meinung gerne unten in unsere Kommentare. Wir sind gespannt, was Sie berichten. (mp)