Österreich

Wiener Bellaria-Kino sperrt nach 107 Jahren zu

Eine absolute Institution steht vor dem Aus: Weil das Publikum wegstirbt, fällt im Bellaria am 17. Dezember der Vorhang.

Heute Redaktion
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Das Bellaria-Kino in der Museumstraße 3 ist eines der letzten privat geführten Kinos Wiens.
Das Bellaria-Kino in der Museumstraße 3 ist eines der letzten privat geführten Kinos Wiens.
Bild: picturedesk.com

Eines der ältesten Lichtspielhäuser in Wien schließt kurz vor Weihnachten für immer seine Pforten: Das Bellaria-Kino hinter dem Volkstheater sperrt am 17. Dezember zu. Das berichtete am Donnerstag der "Kurier".

"Es geht sich einfach wirtschaftlich nicht mehr aus", sagte Betreiber Erich Hemmelmayer (50). Er begründet die Entscheidung durch sinkende Einnahmen und steigende Mieten. Das Bellaria sei für ihn immer nur ein Hobby gewesen, verdient habe er daran nie etwas. Nun würden die älteren Gäste wegsterben und immer weniger Junge ihren Weg in das historische Kino finden. An der Entscheidung gebe es daher nichts zu rütteln: "Ich hab mir immer gesagt, in dem Moment, wo ich Geld reinbuttern muss, hör ich auf."

Zwei Angestellte vor dem Jobverlust

Das Bellaria wurde 1912 unter dem Namen "Invalidendank Kino" eröffnet. Hemmelmayer übernahm es vor 13 Jahren von seinem Vater. Derzeit sind zwei Mitarbeiter angestellt – sie würden durch die Schließung ihren Job verlieren. Ein Lichtblick: Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler will jetzt laut Medienberichten das Gespräch mit dem Betreiber suchen.