Österreich

Wiener vor Bim gestoßen: 12 Monate bedingt für Türke...

Heute Redaktion
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Bild: Denise Auer

Bei einer Massenschlägerei im September 2016 in Favoriten versetzte ein 25-jähriger türkischstämmiger Österreicher Markus K. einen Schlag. Der 19-Jährige stürzte vor eine Straßenbahn und wurde mitgeschleift.

Der Haupttäter musste sich am Wiener Landesgericht wegen schwerer Körperverletzung, die restlichen sechs Angeklagten (20 bis 26 Jahre) wegen Raufhandel verantworten.

Streit wegen Lärm

Ursache für die Auseinandersetzung war eine Nichtigkeit: Ein Tschetschene (22) hatte sich in einem Internet-Café über den Lärm beschwert, den der 25-Jährige beim Computerspielen verursachte. Nach einer kleinen Rangelei war die Sache für den Tschetschenen erledigt. Doch am nächsten Tag holte der türkischstämmige Österreicher Freunde zu Hilfe, wollte die Sache vor der Türe regeln. Dort eskalierte die Situation, der 25-Jährige und seine Bekannten sowie der Tschetschene und dessen Freunde gingen mit Fäusten aufeinander los.

Opfer wollte Freunden helfen

Als Markus K. (19), der ebenfalls im Internet-Café zu Gast war, sah, dass Freunde von ihm geschlagen wurden, kam er diesen zu Hilfe. Als er einem 20-Jährigen aufhelfen wollte, versetzte ihm der 25-Jährige einen Schlag, er stürzte in der Nähe der Station Quellenstraße/Knöllgasse auf die Straßenbahn-Gleise und wurde 20 bis 30 Meter weit mitgeschleift.

19-Jähriger verlor Ausbildungsplatz

Der 19-Jährige erlitt zahlreiche Verletzungen, darunter Prellungen, eine Hüftluxation, eine tiefe Rissquetschwunde am linken Oberarm und eine Durchtrennung des linken Ellennervs. Laut seinem Anwalt, Normann Hofstätter, hat er im linken, kleinen und im Ring-Finger kein Gefühl mehr. Aufgrund der zahlreichen Spitalsaufenthalte konnte er nicht seine Lehrabschluss-Prüfung machen, seinen Ausbildungsplatz hat er verloren.

Täter muss Schmerzensgeld zahlen

Der 25-jährige Haupttäter erhielt zwölf Monate bedingt (rechtskräftig) wegen schwerer Körperverletzung, zusätzlich muss er dem Opfer 4.000 Euro Schmerzensgeld zahlen. Die restlichen sechs wegen Raufhandel Angeklagten nahmen eine Diversion an. Fünf erhielten einer Probezeit von einem Jahr, ein 22-Jähriger muss 70 Stunden gemeinnützige Arbeit absolvieren.
Im Anschluss an die Verhandlung entschuldigten sich alle Beschuldigten beim Opfer.