Österreich

Wienerin hat nach Corona-Impfung dauerhaft ihre Tage

Unregelmäßige, keine oder dauernde Menstruation: Immer wieder berichten Frauen nach einer Corona-Impfung über Auswirkungen auf ihren Zyklus. 

Teilen
Immer wieder klagen Frauen nach einer Corona-Impfung über Menstruations-Probleme.
Immer wieder klagen Frauen nach einer Corona-Impfung über Menstruations-Probleme.
Getty Images/Symbolbild

Pünktlich wie die Eieruhr – alle 29 Tage – kam die Menstruation bei Tine H. (47) – bis zur ersten Impfung mit Moderna im März: "Am Tag nach der Impfung hatte ich eine zehn Tage dauernde Sturzblutung, die wirklich heftig war, obwohl die letzte Regel gerade erst zwei Wochen her war."

Seither hat die Mutter eines 14-Jährigen und einer 16-Jährigen gar keine Menstruation mehr: "Was ja für mich super ist, weil meine Familienplanung zum Glück abgeschlossen ist. Aber für eine junge Frau kann es problematisch sein." Kurios: Die Digital Managerin aus Perchtoldsdorf (NÖ) hatte jahrelang Zysten an der Gebärmutter: "Bei der letzten Routinekontrolle hat mein Frauenarzt entdeckt, dass diese nun vollkommen weg sind. Ob das mit der Impfung zusammenhängt, kann man allerdings nicht sagen", meint Tine H.

"Seit dem Tag nach der Impfung habe ich die Regel – mal stärker, mal schwächer" - Martina U. (47)

Ganz anders die Situation bei Martina U. (Name geändert): Die 47-jährige Wienerin und fünffache Mutter hatte am 23. Juni ihre Zweitimpfung mit dem Pfizer-Vakzin: "Am Tag danach bekam ich die Regelblutung, die ich bis heute habe – mal stärker, mal schwächer. Das hatte ich vorher nie, meine Monatsblutung kam immer sehr regelmäßig", so die Juristin. 

Die Wienerin wandte sich daher an ihre Gynäkologin: "Sie meinte, dass es sehr wenig Erfahrungswerte gibt, wie das mit der Impfung zusammenhängt. Aber ich bin sicher, dass es da einen Zusammenhang gibt. Sie wusste auch keine Lösung, ohne dabei tief in meinen Hormonhaushalt einzugreifen. Doch das möchte ich nicht, daher warte ich erst einmal ab, ob sich der Zustand noch ändert", meint Martina U., die aufgrund ihrer dauerhaften Blutung nun ein Eisen-Präparat einnehmen muss.

1/61
Gehe zur Galerie
    <strong>23.04.2024: Dieser Milliardär brachte René Benko zu Fall.</strong> Ein Mittagessen mit Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne war der Anfang vom Ende. Benko bettelte bei dem Deutschen, <a data-li-document-ref="120032711" href="https://www.heute.at/s/dieser-milliardaer-brachte-rene-benko-zu-fall-120032711">kassierte jedoch eine Abfuhr &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120032509" href="https://www.heute.at/s/beaengstigend-flieger-kreiste-stundenlang-ueber-wien-120032509"></a>
    23.04.2024: Dieser Milliardär brachte René Benko zu Fall. Ein Mittagessen mit Logistik-Milliardär Klaus-Michael Kühne war der Anfang vom Ende. Benko bettelte bei dem Deutschen, kassierte jedoch eine Abfuhr >>>
    "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk

    Wienerin hatte in fünf Wochen drei Mal Blutungen

    Auch Stephanie H. (38) berichtet von Unregelmäßigkeiten bei der Regel-Blutung: "Ich wurde am 8. Juni zum zweiten Mal mit AstraZeneca geimpft. Ab Juli hatte ich dann innerhalb von fünf Wochen drei Mal eine Blutung – jedes Mal mit starken Kopfschmerzen davor", erzählt die Wiener Musik-Lehrerin. "Allerdings dauerte die Blutung immer nur drei bis vier Tage. Dann war eine Woche Ruhe, und dann ging es wieder los", so die zweifache Mutter weiter, die vor drei Wochen die letzte Periode hatte.

    Ganze vier Monate dauerte es wiederum bei Andrea S. (Name geändert), bis sich ihr Zyklus wieder normalisiert hatte. Die 47-Jährige ließ sich im Frühling in den USA beim Besuch ihrer Eltern mit dem Vakzin von Johnson&Johnson impfen: "Drei Tage danach hatte ich einen heftigen Harnwegsinfekt, der mit Antibiotikum behandelt wurde. Danach begannen meine Tage komplett zu spinnen. Zuerst hatte ich eine 24-Stunden-Blutung, die nach zwei Wochen und dann nach drei Wochen wiederkam. Insgesamt hat es dann vier Monate gedauert, bis alles wieder normal war", erzählt die Juristin aus Wien.  

    "So lange es keine wissenschaftlichen Studien gibt, die zeigen, dass die Impfung unbedenklich ist, werde ich meine Tochter nicht impfen lassen" - Andrea S. (47)

    Da Andrea S. nicht wusste, was los ist, sprach sie die Probleme bei ihrem Hausarzt an: "Offenbar kann es körperlicher Stress auslösen," so die Mutter zweier Mädchen (neun und elf Jahre alt). Bei ihrer älteren Tochter ist die Wienerin in Sachen Impfung nun vorsichtig: "Ich bin wirklich Pro-Impfung, aber so lange es keine wissenschaftlichen Studien gibt, die zeigen, dass die Impfung bei Kindern wirklich unbedenklich ist, werde ich meine Tochter nicht impfen lassen – aus Sorge um ihre Fruchtbarkeit."

    Natürlich ist nicht jede Frau nach einer (Corona-)Impfung von Zyklus-Problemen betroffen: "Laut aktuellen Daten des deutschen Paul-Ehrlich-Institutes sind es 0,4 bis 2,6 Fälle pro einer Million Geimpfter", erklärt Günther Häusler, Leiter der Gynäkologischen Ambulanz im Wiener AKH.

    Stress als mögliche Ursache für Zyklus-Störungen

    Trotzdem kommt es laut Häusler doch vor. Eine mögliche Ursache: "Allein das Vorhandensein der Pandemie hat bei Patientinnen zu Stress und dadurch zu Zyklusstörungen geführt. Eine Impfung bedeutet ebenfalls Stress für den Körper und kann daher zu Zyklusveränderungen führen. Nach zwei bis drei Zyklen sollte sich das eingependelt haben. Wenn nicht, sollte man das beim Arzt abklären lassen", rät Häusler. Neben Problemen mit der Periode kann sich die Immunreaktion auf die Impfung im ganzen Körper bemerkbar machen: "Die Gebärmutter-Schleimhäute sind da auf jeden Fall ein immunologischer Hotspot", meint der Experte.

    Mit dem Vorurteil, dass die Impfung Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit hat, räumt der Frauenarzt allerdings auf: "Die Impfung hat keinerlei Einfluss auf die Fruchtbarkeit! Das ist frei erfunden, es gibt keine Daten dazu und entbehrt jeder Grundlage. Diese Geschichte wird benutzt, um Menschen Angst zu machen." Falls ein Kinderwunsch vorhanden ist, empfiehlt Häusler vier Wochen nach der zweiten Impfung abzuwarten.