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Wilde Spekulationen nach Testunfall von Alonso

Heute Redaktion
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Bild: Google

Nach dem Crash von Fernando Alonso bei den Formel-1-Testfahrten ranken sich wilde Gerüchte um den Unfallhergang. Grund dafür ist, dass McLaren den offiziellen Grund für den Zwischenfall, der für den Spanier mit einer Gehirnerschütterung und einem Krankenhausaufenthalt endete, nach wie vor verschweigt.

Was bislang bestätigt wurde: Am Sonntag gegen 12.35 Uhr krachte Alonso mit seinem McLaren bei der Anfahrt auf die vierte Kurve rechts gegen die Wand. Laut Augenzeugen wie Sebastian Vettel, der direkt hinter dem McLaren fuhr, war der Spanier an der Stelle mit rund 150 km/h unterwegs - relativ langsam, da die Boliden dort normalerweise mit rund 250 km/h vorbeirauschen. Das Auto schlug seitlich in der Mauer ein. Alonso zog sich beim Aufprall eine Gehirnerschütterung zu und musste die Nacht auf Montag im Spital verbringen.

Über alles andere kann bislang nur spekuliert werden. McLaren versuchte zu beruhigen. "Fernandos Unfall war eines dieser Dinge, die beim Testen eben mal passieren", meinte Teamchef Eric Boullier. "Einige Medienberichte haben die Schwere des Unfalls übertrieben dargestellt. Es war ein normaler Testunfall." Über den Grund für den Unfall wurde am Sonntag geschwiegen. Doch schon allein die wenigen bekannten Fakten werfen so viele Fragen auf.

Alle Theorien und Spekulationen zum Alonso-Unfall finden Sie auf der nächsten Seite...
Schon alleine der Unfallort ist völlig unüblich. Alonso kam aus einer schnellen Rechtskurve, das Auto hätte es eigentlich nach links treiben müssen. "Die Telemetrie zeigt, dass er das Auto von links nach rechts herübergezogen hat", erklärte Alonsos Manager Luis Garcia Abad. Laut ihm habe der starke Seitenwind eine entscheidende Rolle gespielt, was auch McLaren am Montag bestätigte. "Unvorhersehbar böigen Wind" soll schuld sein. Allerdings hatte sonst niemand ernsthafte Probleme, weshalb im Fahrerlager munter spekuliert wird. Das sind die heißesten Theorien zum Unfallhergang:

 

Alonso wurde während der Fahrt bewusstlos. Die Spekulationen reichen von einem einfachen Kreislaufkolaps bis hin zu einem Stromschlag durch einen Defekt im Hybridsystem. Weil McLaren bei der Honda-Power-Unit bei diesem Test mit einem Problem an einer Dichtung kämpfte, kam auch die Theorie auf, dass eine Batterie einen Defekt hatte und Alonso durch die giftigen Dämpfe das Bewusstsein verlor. "Wir weisen die Berichte von einem vorherigen Unwohlsein des Fahrers vor dem Unfall zurück", so Abad. "Der Einschlag in die Mauer ist der Grund, warum Fernando 24 bis 48 Stunden im Krankenhaus beobachtet wird."

Es gab einen technischen Defekt am McLaren. Manche Fotografen, die an der Unfallstelle waren, wollen bereits vor dem Crash ein abgeknicktes Hinterrad am Boliden entdeckt haben. Für diese Theorie sprechen die schmalen Bremsspuren an der Unfallstelle - offensichtlich hatte ein Rad keinen vollständigen Bodenkontakt. Andere wollen gesehen haben, dass der Frontflügel abbrach und sich unter dem Auto verkeilte. Möglich sei auch, dass Alonso absichtlich gegen die Wand fuhr weil das Auto aufgrund eines Defekts nicht mehr verlangsamte.


Weiterhin ist auch unklar, ob Alonso nach dem Aufprall tatsächlich bewusstlos war. In einigen Berichten heißt es, Alonso sei minutenlang regungslos im Boliden gesetzt und hätte nicht auf die Hilfsmannschaft reagiert. Andere Medien schreiben hingegen, dass der 33-Jährige alleine aus dem Cockpit gestiegen ist. Fix ist, dass der Einschlag in der Mauer so heftig war - angeblich 30g - dass die Crashsensoren auslösten. Dann ist eine Untersuchung im Streckenspital verpflichtend. Am Montag stellte Abad dieses Bild auf Twitter online, um die Fans zu beruhigen.

Am Donnerstag werden die Testfahrten in Barcelona fortgesetzt. Alonso soll dann wieder am Steuer sitzen.