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Wildschwein griff Kinder an: "Plötzlich knallte es"

Ein Wildschwein sorgte am Samstagabend in der Donaustadt für einen Großeinsatz der Polizei. Eine Augenzeugin berichtet.

Heute Redaktion
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In einem Gemeindebau in der Siebenbürgerstraße (Donaustadt) schlugen Kinder um 20.45 Uhr am Samstag Alarm, weil sie in der Anlage von einem Wildschwein attackiert worden waren. "Wir haben uns im eingezäunten Spielplatz versteckt und rannten dann in die Wohnungen", so die Kinder zu "Heute". Binnen weniger Minuten waren Dutzende Beamte am Einsatzort eingetroffen.

Für die Bewohner hieß es: nicht die Wohnhäuser verlassen – viel zu gefährlich! Die Einsatzkräfte holten die fachkundige Meinung eines Veterinärs ein. Doch schnell war klar, dass es unmöglich war, das aggressive Tier zu betäuben. Auch die Jagdaufsicht wurde über den Ernst der Lage informiert – diese ist allerdings

nicht für das Stadtgebiet zuständig. Die Beamten versuchten dann, das Tier mit Diensthunden und Fangseilen einzufangen – erfolglos!

"Es war Gefahr im Verzug. Nach Rücksprache mit der MA 60 wurde entschieden, das Tier zum Abschuss freizugeben", so Polizeisprecher Patrick Maierhofer zu "Heute". Zur Sicherheit aller sperrte die Exekutive das Gebiet großräumig ab – niemand konnte mehr rein oder raus. Ein Cobra-Beamter erlegte dann den Keiler. Das tote Tier wurde schließlich vom Bezirksjägermeister weggebracht

Augenzeugin erlebte alles hautnah

Leserreporterin Aleksandra berichtet "Heute", wie sie den Einsatz der Polizei erlebte. Als sie mit ihrem Hündchen am Samstagabend Gassi gehen wollte, sah sie eine Polizistin vor der Haustüre stehen. Die Beamtin wollte Aleksandra nicht raus lassen, es sei momentan zu gefährlich, denn ein Wildschwein würde sein Unwesen in der Gegend treiben.

"Ich habe dann eine Nachbarin beobachtet, die gerade ihr Auto geparkt hatte. Zunächst musste sie warten, da alles abgeriegelt war. Dann bot sich ein kleines Zeitfenster, in dem sie so schnell wie möglich über die Straße zur Eingangstür laufen konnte", so die Augenzeugin.

Gegen Mitternacht sollen sogar 20 Polizisten im Einsatz gewesen sein. Einige von ihnen waren sogar mit Schutzschildern ausgerüstet, wie man das von Fußballspielen und Demonstrationen kennt. Auch Gewehre will die Leserin gesehen haben. "Plötzlich haben einen lauten Knall gehört. Ich dachte mir sofort: Das ist sicher ein Schuss gewesen." (mz)