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Winter da: So gibt man richtig Starthilfe

Vor allem ältere Fahrzeuge haben derzeit immer wieder Probleme, in der Früh anzuspringen. Der ÖAMTC erklärt, wie man richtig Starthilfe gibt.

Heute Redaktion
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Eine Szene, die im Winter öfter vorkommt
Eine Szene, die im Winter öfter vorkommt
Bild: iStock

Über 226.000 Einsätze der ÖAMTC-Pannenhilfe wurden 2017 wegen Problemen mit Fahrzeugbatterien absolviert – das entspricht rund einem Drittel aller Einsätze. Wer sich selbst mit Starterkabeln helfen will, muss aber wissen wie, da "Fehler zu schweren Schäden an der Elektronik führen können", erklärt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.



Der ÖAMTC-Experte hat die wichtigsten Tipps zusammengefasst. Wer sich unsicher ist, sollte vor der Starthilfe unbedingt einen Blick in die Betriebsanleitung des Fahrzeugs werfen.

Prüfen: Die Nennspannung der Batterien von Spender- und Empfängerauto muss gleich sein (in der Regel zwölf Volt). Die Fahrzeuge dürfen einander nicht berühren. Motor und alle Stromverbraucher des Spenderfahrzeugs müssen abgeschaltet sein. "Am besten Kabel mit Überspannungsschutz verwenden", rät der ÖAMTC-Experte.



Richtig verbinden: Ein Ende des roten Starthilfekabels an den Pluspol (+) der entladenen Batterie und anschließend das andere Ende an den Pluspol der Spenderbatterie klemmen. Danach mit dem schwarzen Kabel den Minuspol (-) der Spenderbatterie mit einem unlackierten Metallteil im Motorraum oder dem Motorblock des zu startenden Fahrzeugs verbinden. "Keinesfalls mit dem Kabel den Minuspol der Batterie berühren, weil sich durch Funken Knallgas entzünden kann", warnt Kerbl.



Starten: Nun wird der Motor des Fahrzeugs mit der funktionierenden Batterie gestartet, anschließend der des anderen Fahrzeugs. Dazu schaltet man beim Auto mit der leeren Batterie einen starken Verbraucher (z.B. Heckscheibenheizung) ein, damit beim Lösen des Starterkabels im Bordnetz keine Spannungsspitzen entstehen, die elektronische Bauteile beschädigen können. Die Verbindung zwischen den Autos lässt man eine halbe Minute lang aufrecht.



Entfernen: Anschließend stellt man den Motor des "Spenderfahrzeugs" wieder ab. Läuft der Motor des anderen Autos weiter, können die Starthilfekabel in umgekehrter Reihenfolge entfernt werden.



Aufladen: Im Winter sollte mindestens eine Stunde über Land gefahren werden, um die Batterie vernünftig aufzuladen. "Stirbt der Motor beim Abbauen der Starthilfekabel wieder ab, ist entweder die Batterie oder die Lichtmaschine defekt", erklärt der ÖAMTC-Experte. In diesem Fall muss die Pannenhilfe gerufen werden.



Wer es sich einfacher machen möchte, hat neben der ÖAMTC-Pannenhilfe eine weitere Alternative. "Es gibt im Fachhandel leistungsfähige tragbare Akkupacks samt Kabel und Zangen, mit denen Starthilfe an unzugänglichen Stellen und ohne Spenderfahrzeug möglich ist", so der ÖAMTC-Techniker. "Bei Akkupacks ist die Gefahr von Elektronikschäden geringer und die Akkupacks können auch für andere 12-Volt-Stromverbraucher benutzt werden." (red)

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