Politik

Wir Europameister

Heute Redaktion
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Bild: keine Quellenangabe

In der Flüchtlingsdebatte muss man darauf achten, nicht Öl ins Feuer zu gießen. Man sollte Zündlern aber auch nicht blauäugig Brennmaterial zum Anheizen in die Hand geben.

David Cameron tourt derzeit durch Europa. Er hat eine simple Botschaft: Entweder die EU macht Zugeständnisse (erlaubt etwa den Stopp der Sozialeinwanderung) – oder die Briten stimmen 2017 für den EU-Austritt. Merkel und Co. nicken wohlwollend. Der Briten-Premier wird kriegen, was er will.

Seit Mai ist Österreich Flüchtlingsland Nr. 1 in Europa. Keiner nimmt (gemessen an der Einwohnerzahl) mehr auf als wir. Organisationen wie die Caritas vollbringen kleine Wunder, viele Menschen zeigen Herz, helfen, spenden, stellen Quartiere zur Verfügung, auch einzelne Politiker bemühen sich. Aber allein ist es ein Kampf gegen Windmühlen.

Die Tschechen haben im April 130 Flüchtlinge aufgenommen, Kroatien im März 15, Slowenien 25. Wir seit Jänner 20.620. Wozu gibt es eine EU, wenn in der Krise ohnehin jeder nur auf sich selber schaut?

Und wo ist der österreichische Politiker, der in Brüssel auf den Tisch haut und nicht um eine EU-Flüchtlingsquote bettelt, sondern sie schlicht verlangt?