Österreich
Wirbel um "Fristlose" für vierfache Mutter
Eine Mitarbeiterin, die 26 Jahre lang beim Ärztefunkdienst tätig war, wurde fristlos entlassen. Bei vielen Kollegen herrscht Unverständnis.
Aufregung beim Ärztefunkdienst: "Nach 26 Jahren wurde eine Mitarbeiterin fristlos entlassen, weil sie eine Ruhepause zu früh angetreten hat", heißt es aus dem Umfeld. Kollegen sind verwundert über die Entlassung der alleinerziehenden Mutter von vier Kindern, die als Disponentin im 3. Bezirk arbeitete – also Arzt-Einsätze koordinierte.
Neue, strittige Dienstanweisung
Vorgeschichte: Seit Ende Jänner gibt es eine neue, strittige, Dienstanweisung. Pausen in den Ruheräumen dürfen "maximal zwei Stunden" und nur zwischen 1 und 5 Uhr konsumiert werden. In der Nacht auf 1. 2. zog sich die Mitarbeiterin um 23 Uhr zurück, weil sie sich angeschlagen fühlte. Dann ging es schnell: Um 0.20 Uhr wurde sie entlassen. "Das wurde gerichtlich angefochten", so die Gewerkschaft. Man hoffe auf eine außergerichtliche Einigung bei einem Gespräch am Freitag.
Geschäftsführer: "Notrufzentrale muss besetzt sein"
"Das ist eine Notrufzentrale. Sie muss ausreichend besetzt sein, damit der Ablauf gewährleistet ist", so der Geschäftsführer des Ärztefunkdiensts Friedrich Spitzauer, "gerade zur Grippezeit". Er bestätigt das geplante Gespräch, "wo man sich noch einmal austauscht". (gem)