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Wirtschafts-Kaliber finden Schuhrebell cool

Heute Redaktion
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"Herr Staudinger, sie sind nicht nur in Wien berühmt, ich habe auch in Brüssel von ihnen reden gehört" - EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier zeigte sich am Donnerstagabend bei einem Event in der EU-Vertretung in Wien bestens über Österreichs Crowdfundingszene informiert und erntete vom rebellischen Unternehmer eine Freundschaftserklärung.

"Herr Staudinger, sie sind nicht nur in Wien berühmt, ich habe auch in Brüssel von ihnen reden gehört" - EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier zeigte sich am Donnerstagabend bei einem Event in der EU-Vertretung in Wien bestens über Österreichs Crowdfundingszene informiert und erntete vom rebellischen Unternehmer eine Freundschaftserklärung.

"Je crois vous êtes un ami" (Ich glaube, Sie sind ein Freund), grüßte Heini Staudinger in Barniers Muttersprache zurück. "Heut' is a großer Tag", wenn Barnier offenbar bereit sei, nicht mehr die Finanzindustrie sondern die Realwirtschaft zu unterstützen, ergänzte er.

"Gewisse Grundsympathie"

Staudinger hatte aber nicht nur beim Publikum, sondern auch bei ÖVP-Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner einen Stein im Brett. Es sei "nicht zuletzt Herrn Staudinger zu verdanken", dass Crowdfunding inzwischen ein so wichtiges Thema ist, so der Minister. Als Mühlviertler, wo es ähnlich zugehe wie im Waldviertel, "habe ich eine gewisse Grundsympathie" für Staudinger. Aber man müsse auch sehen, dass die FMA (Finanzmarktaufsicht, die die Finanzierungsmodelle Staudingers bekämpft) "im Rahmen des Rechtsstaates tätig" sei.

Der Rebell bastelt derzeit an .


"Durch die FMA berühmt"

Die Lacher auf seiner Seite hatte Staudinger auch mit dem Einbekenntnis, "wir sind durch die FMA berühmt geworden", nur um zu ergänzen: "Aber auch die FMA hat vorher keiner gekannt." Da konnte sich auch FMA-Vorstand Klaus Kumpfmüller, gemeinsam mit Staudinger am Podium, das Lachen nicht verkneifen.

Schwieriger war Staudingers weiteres Bekenntnis, er habe kein Unrechtsbewusstsein und zahle auch die Strafe nicht. Kumpfmüller dazu: "Gesetze gelten für jeden Bürger."