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WM-Studio mit Go-Go-Tänzerinnen "zu sexy"

Heute Redaktion
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Bild: Thomas Ramstorfer (ORF)

Die Aufmachung des WM-Studios des ORF steht im Feuer der Kritik: In sozialen Netzwerken gibt es für die ballermannmäßige Aufbereitung der Fußball-Show heftigen Gegenwind. Doch nun kommen auch kritische Stimmen aus dem ORF-Publikumsrat.

Die Aufmachung des WM-Studios des ORF steht im Feuer der Kritik: In sozialen Netzwerken gibt es für die ballermannmäßige heftigen Gegenwind. Nun kommen auch kritische Stimmen aus dem ORF-Publikumsrat.

"Scharf an der Grenze zum Sexismus" - So bezeichnete etwa Publikumsrat-Mitglied Eva Blimlinger die Inszenierung mit "Go-Go-Tänzerinnen", und sie ist mit dieser Kritik nicht allein.

Publikumsrat Beppo Mauhart betonte als "bekannter Macho", die sportliche Berichterstattung des ORF rund um die WM würde im "krassen Unterschied zum Zwischenprogramm" stehen, wobei er "dieses Gehopse an der Grenze zur Peinlichkeit" sieht. "Das ist des ORF nicht würdig und kann man sich ganz sicherlich ersparen", so Mauhart.

Ähnlich argumentiert Mitglied Willi Mernyi: "Was haben die, die sich das überlegt haben, eigentlich für ein Bild vom Publikum vor dem Fernseher? Gerade die WM ist auch ein Familien-Event."

Zechner verteidigt Auftritte

"Die Diskussion, wie der Auftritt der Damen im WM-Studio stattfindet, war eine sehr intensive, vor allem nach den ersten Auftritten", weist Fernsehdirektorin Kathrin Zechner die Kritik zurück. Eine "Geschmacksdebatte" wollte sie im Publikumsrat zwar nicht führen, betonte aber, dass sie "alles, was auch nur in Richtung Sexismus geht", heftig bekämpfen werde. Zudem habe sie bereits in die Gestaltung eingegriffen. Mittlerweile sei es dadurch zu "einer Durchmengung von männlichen und weiblichen Auftritten sowie einer Zurücknahme der Damen" gekommen.

Sportchef gelassen

ORF-Sportchef Hans Peter Trost reagiert gelassen. "Ja, sie tanzen Samba im WM-Studio, aber nicht die ganze Nacht". Dass der ORF mit seinen Künstlerauftritten im WM-Studio billigste Klischees bediene, wies Trost zurück. Die Auftritte dauerten jeweils nur einige wenige Minuten. "Und davor, dazwischen und danach? Vorberichte, Spiele, Analysen. Fakt ist: An die 5 Millionen Seher haben bislang die WM-Spiele verfolgt. Im selben Zeitraum gab es beim Kundendienst 26 negative Reaktionen.