Wirtschaft

Wut-Fotograf sucht nun weitere "Kurz-Opfer"

Heute Redaktion
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Vor wenigen Tagen sorgte ein Profifotograf mit einem Wut-Posting gegen Bundeskanzler Sebastian Kurz für Wirbel. Nun macht er sich auf die Suche nach weiteren Opfern.

"Herr Sebastian Kurz (...) ich hab Sie gewählt, und jetzt haben Sie mir meine Existenz zerstört! Was können Sie mir dazu sagen??? Ihr Deal, Herr Bundeskanzler war es: Wir bleiben zu Hause, und retten dadurch Menschenleben! - Ich habe mich an meine Vorgabe dieses Deals gehalten. Sie haben versichert, es wird niemand seine Existenz verlieren, weil 'Gesundheit ist wichtiger, als Geld' - Lösen Sie jetzt ihren Teil der Abmachung ein", schrieb Profifotograf Philipp Enders vor wenigen Tagen auf Facebook - "Heute" berichtete.

In dem Posting ließ der Fotograf seiner Wut über die Regierung freien Lauf und übte darin auch massive Kritik an den Härtefallfonds für Selbstständige. Aufgrund der Kriterien würde er nämlich von den angeblichen 6.000 Euro auf drei Monate "bestenfalls ein paar Hundert Euro" bekommen. Darum kämpft Enders nun um seine Existenz.

Der Beitrag löste innerhalb kürzester Zeit eine hitzige Debatte im Netz aus. Viele User können die Kritik an Sebastian Kurz und Co. verstehen und stärken dem Fotografen daher den Rücken. Doch von der Regierung gibt es offenbar bisher noch immer keine Reaktion.

"Hab ich auch nicht wirklich erwartet, erstens gibt es wohl tausende, die ebenso wie ich jetzt vor dem AUS stehen, und dann ist es natürlich nicht einfach, jemandem gegenüber zu treten, dessen Leben man zerstört hat, unter der Vorgabe 'andere Leben zu schützen'", schreibt Enders auf Facebook.

Auf der Suche nach "Kurz-Opfern"

Und der Profifotograf hat sich sogar bereits seinen nächsten Schritt überlegt - auch auf "Wunsch" vieler Personen, die auf sein Wut-Posting reagiert hatten. Enders will nun nämlich nach neuen "Kurz-Opfern" suchen und eine "Erfassung aller Geschädigten in Österreich erstellen".

"Das wird natürlich nicht ganz einfach, weil ich nicht die Statistik Austria bin, und ich auch bezweifle, daß man so etwas einfach so "statistisch" anhand von Umfragen mit 1.000 Teilnehmern hochrechnen kann. Daher bin ich am Überlegen, wie man das technisch am besten Umsetzen kann", heißt es am Mittwoch in einem neuen Posting.

Und weiter: "Es geht darum, eine Möglichkeit mit "Zählstatistik" zu schaffen, wo sich JEDER Selbständige, wie EPU, KÜNSTLER, GASTRONOM, etc. registrieren, bzw melden kann, der jetzt durch die Massnahmen der Regierung zur Bekämpfung des Coronavirus so zu Schaden gekommen ist, daß es seine Existenz gefährdet, UND der jetzt von keinem Direkthilfsfonds unterstützt wird, sprich, all jene, die in diesem Land jetzt durch den "sozialen Rost" fallen!"

Auch größere Unternehmen mit vielen Angestellten hätten den Profifotografen bereits angerufen, weil sie nicht wissen, "wie sie die Kurzarbeit finanzieren sollen, weil auch DA in manchen Medien und von der Regierung alles etwas anders dargestellt wird, als es in der Realität ist."

Fotograf bittet um Mithilfe

Daher bittet Philipp Enders nun um Tipps und Mithilfe, "um erstens eine nachhaltige Plattform zu gründen, welche ein repräsentatives Bild über die Lage abliefern kann, und die Medien weiterhin um Unterstützung!" "Wir werden nicht aufgeben", versichert der Profifotograf und postet zu dem Beitrag ein gemeinsames Bild mit Sebastian Kurz. Enders: "Ein Foto aus besseren Tagen".