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Wutrede gegen Orbán und Ungarn-Politik im Video

Weil Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán seine Macht ausweiten will, teilt der belgische Politiker Guy Verhofstadt aus.

Heute Redaktion
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Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán sorgt mit seiner Politik, die die Regen der EU überschreitet, für Kritik. Er will Ungarn in der Asylkrise komplett abschotten, stempelt Flüchtlinge als Terroristen ab, will eine bekannte Hochschule schließen und mit dem neuen Mediengesetz kritische Berichterstattung unterbinden. Auch mit der Wiedereinführung der Todesstrafe spielt der Ministerpräsident.

Dem belgischen ALDE-Fraktionsführer Guy Verhofstadt platzte deswegen im EU-Parlament der Kragen. Unverblümt sprach er in seiner Wutrede Orbán direkt an und warf ihm Mauerbau, Bildungsschikanen und Minderheitenverfolgung vor.

"Eine Bücherverbrennung?"

"Ich frage Sie. Was passiert als nächstes? Eine Bücherverbrennung? Überall sehen Sie Feinde. Feinde in der Energiepolitik, in den Medien, in NGOs, sogar in Akademikerinnen. Es ist wie in Zeiten Stalins. Auch er litt an Paranoia. Nicht mal die Mehrheit ist genug für Sie. Sie müssen ihre Gegner noch jagen", so Verhofstadt zum versteinerten Orbán. Orbán wolle zwar geld von der EU kassieren, die Werte der Eu würden ihn aber nicht scheren.

Orbán selbst verteidigte sich damit, dass er mit dem harten Flüchtlings- und Migrantenkurs nur die Außengrenzen des Schengen-Raums schütze: "Wir tun das für Deutschland, Österreich und Schweden, dafür sollten wir belohnt werden." Auch die anderen Vorwürfe seien ungerechtfertigt. (red)