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Zahlen belegen: Gefahr von Atomschlag nimmt weiter zu

Die Statistik zeigt, dass die Atommächte ihre Ausgaben für Atomwaffen gesteigert haben. Gleichzeitig gibt die weltpolitische Lage Grund zur Sorge. 

Beobachter sind sicher: Die Gefahr eines Atomschlags nimmt wieder zu, Symbolbild.
Beobachter sind sicher: Die Gefahr eines Atomschlags nimmt wieder zu, Symbolbild.
Getty Images/iStockphoto

Im Jahr 2022 haben die neun Länder, welche über Atomwaffen verfügen, beinahe 83 Milliarden Dollar in die nukleare Aufrüstung investiert, wie die jüngsten Zahlen der internationalen Kampagne gegen Atomwaffen (Ican) und des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri zeigen. Im Vergleich zum Jahr 2021 stiegen die Ausgaben 2022 um drei Prozent. Großbritannien gab elf Prozent mehr aus, Indien gar fast 22 Prozent, wie SRF berichtet.

Der weitaus größte Teil der atomaren Gefechtsköpfe befindet sich nach wie vor im Besitz der USA und Russlands. Derweil ist es das erklärte Ziel Chinas, schon bald mit den beiden Spitzenreitern gleichzuziehen. Im vergangenen Jahr erhöhte das Land seinen Lagerbestand von 350 auf 410 Sprengköpfe, wie Sipri am Montag mitteilte. Während die USA die Anzahl ihrer Nuklearwaffen zwar nicht erhöhen, so investieren sie doch viele Milliarden in atomare Gefechtsköpfe, die sehr schnell einsatzbereit und immer moderner sind.

Atomwaffen-Verträge im Wert von 278 Milliarden Dollar

Ican zufolge haben die Atommächte mit Waffenproduktionsfirmen Verträge im Gesamtwert von 278,6 Milliarden US-Dollar abgeschlossen – viele davon haben eine Laufzeit bis 2040.

Bemühungen zur Abrüstung befinden sich gleichzeitig – angesichts der Zahlen nur wenig überraschend – deutlich im Rückzug. Im Rahmen von "New Start" sollten die USA und Russland ihre Nuklearwaffenarsenale verkleinern. Doch in kurzer Zeit wurden fast sämtliche Fortschritte zur Rüstungskontrolle der beiden Länder wieder zunichtegemacht.

Lagerbestände nicht wegen Krieg angestiegen

Sipri-Direktor Dan Smith verwies allerdings darauf, dass die steigenden Lagerbestände nicht mit dem Krieg in der Ukraine erklärt werden könnten, weil es länger dauere, neue Sprengköpfe zu entwickeln. Zudem seien die Länder mit den größten Erhöhungen ihrer Bestände nicht direkt vom Krieg betroffen.

Abrüstungsverhandlungen scheinen in weite Ferne gerückt zu sein, während angesichts der zunehmend angespannten weltpolitischen Lage der Einsatz von Nuklearwaffen wahrscheinlicher wird. Und weil nicht verhandelt wird, fehlt auch die Transparenz darüber, wie die einzelnen Mächte mit ihren Atomwaffen verfahren. Es bleibt zu hoffen, dass die Spannungen wieder zu Fortschritten führen, wie dies nach der Kubakrise der Fall war – bevor es zur Katastrophe kommt.

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