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Zalando führt Geschlechterquote ein

Für seinen rein männlichen Vorstand hagelte es für den Onlinehändler viel Kritik: Jetzt will Zalando eine Frauenquote einführen.

Heute Redaktion
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Bald kein reiner Boysclub mehr? Die Zalando-Chefs David Schneider, Robert Gentz und Rubin Ritter (v.l.n.r.)
Bald kein reiner Boysclub mehr? Die Zalando-Chefs David Schneider, Robert Gentz und Rubin Ritter (v.l.n.r.)
Bild: picturedesk.com

Bei Zalando hatten bisher die Männer die Hosen an, dies soll sich jetzt ändern: Der Online-Modehändler plant, für sein Management eine Geschlechterquote einzuführen. Auf den sechs höchsten Führungsebenen sollen in den kommenden vier Jahren ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern erreicht werden, so das Unternehmen. Der Anteil soll jeweils zwischen 40 und 60 Prozent liegen. Die neue Quote gilt auch für den Aufsichtsrat und den Vorstand.

14.000 Menschen arbeiten für Zalando

Das Management musste sich zuletzt kritische Fragen gefallen lassen, weil im Vorstand fünf Männer sitzen, aber keine einzige Frau. Bei der jüngsten Erweiterung des Gremiums verwiesen die Verantwortlichen auf die Eignung der jeweiligen Kandidaten. Europaweit beschäftigt der Onlinehändler Zalando SE rund 14.000 Menschen.

In den letzten elf Jahren lag unser Fokus klar auf der Etablierung und dem Wachstum unseres Geschäfts, so Zalando-Co-Chef Rubin Ritter. „Wir haben nicht genug Anstrengungen unternommen, um dem entstandenen strukturellen Ungleichgewicht entgegenzuwirken."

Die Führungsteams seien nicht vielfältig genug. Im Jahr 2018 waren bei Zalando zwei Drittel aller Führungskräfte Männer. Je höher die Führungsebene, desto geringer war der Frauenanteil.

Bisheriges Ziel: eine Frauenquote von 25 Prozent auf der Ebene unterhalb des Vorstands und 30 Prozent auf der Ebene darunter. 2018 waren dort elf beziehungsweise 16 Prozent der Führungskräfte Frauen. Die neue Quote gilt auch für den Aufsichtsrat und den Vorstand.

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