Wirtschaft

Zielpunkt will 39 Filialen zusperren

Die Lebensmittelkette sitzt auf einem Schuldenberg und will bis 2016 wieder schwarze Zahlen schreiben.

Heute Redaktion
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Aktuell betreibt Zielpunkt in Österreich 281 Filialen. Per Ende Februar 2013 weist das Unternehmen ein negatives Eigenkapital von rund 13 Mio. Euro aus, womit die Firma buchmäßig überschuldet ist. Zu Jahresende 2012/13 war das Eigenkapital mit rund 31 Mio. Euro negativ.

Fettes Minus

Auf Basis des ersten Quartals erstellte das Management eine Vorschau für das gesamte Geschäftsjahr 2013 und für die zwei folgenden: Demnach wird für das Geschäftsjahr 2013/14 (März bis Februar) ein Umsatz von 455,7 Mio. Euro erwartet. Das Jahresergebnis soll bei -10,4 Mio. Euro liegen, beim Eigenkapital wird ein negativer Wert von 23,5 Mio. Euro erwartet.

Sparkurs ab nächstem Jahr

Ab 2014/15 sollen sich Synergieeffekte in den Bereichen Logistik und Verwaltung mit der Pfeiffer-Gruppe positiv auf das Betriebsergebnis auswirken, heißt es im Geschäftsbericht. Im Jahr 2014/15 soll die Filialzahl auf 242 sinken, der Umsatz wird bei 448,9 Mio. Euro erwartet. Das Jahresergebnis soll nach derzeitiger Prognose im Jahr 2014/15 nur noch -4,5 Mio. Euro betragen. Erstmals soll dann das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) mit 1,9 Mio. Euro positiv sein. Das Eigenkapital wird aber auch dann noch mit 28 Mio. Euro negativ sein.

Gewinne auch unter dem Strich sind nach dieser Prognose für 2015/16 vorgesehen. Das Jahresergebnis wird zu diesem Zeitpunkt bei +1,8 Mio. Euro erwartet, das EBITDA bei +7,8 Mio. Euro. Beim Eigenkapital hingegen wird auch dann noch mit einem Minus von 26,2 Mio. Euro gerechnet.

Erst vor rund einem Jahr hatte Zielpunkt wieder einmal den .

Neue Kooperation mit Schirnhofer

Nach derzeitigen Wissensstand sollen verteilt über die nächsten drei Geschäftsjahre über  700 Mitarbeiter von Schirnhofer übernommen  werden, schreibt das Unternehmen im Geschäftsbericht. Die Kooperation mit dem Feinkosthersteller wird wie berichtet neu aufgestellt. Zielpunkt macht die Feinkost künftig selbst, Schirnhofer bleibt nur noch Lieferant.

"Auf Basis der vorliegenden Fortbestandsprognose und der erfolgten Zufuhr von liquiden Mitteln im Jänner und Februar 2013 verfügt die Gesellschaft über ausreichende Liquidität für die folgenden drei Geschäftsjahre", heißt es. Mehrheitseigentümer Bow Beteiligungs GmbH, hinter dem der Pfeiffer-Anwalt Gerald Schmidsberger steht, hat zur Sicherung allfälliger Liquiditätserfordernisse die Zusage für eine Patronatserklärung über 11 Mio. Euro bis Ende Juni 2014 abgegeben.