"Zu letschert!" Austria hadert mit Gegentor-Flut

Reinhold Ranftl brachte die Wiener in der vierten Minute noch plangemäß mit 1:0 in Front, ehe Lukas Fridrikas (27.) und Anderson (34.) die Partie zugunsten der Vorarlberger drehten. In einer starken zweiten Spielhälfte der Austria gelang Aleksandar Jukic in der 56. Minute schließlich der 2:2-Ausgleichstreffer. Can Keles (83.) und Dominik Fitz per Freistoß (88.) verpassten den Sieg, scheiterten am Aluminium.

"Es ist komplett an der ersten Halbzeit gelegen, wir waren zu letschert. Wir haben dann keine Körpersprache mehr, kriegen zwei Tore, die zu einfach zu verteidigen sind", schüttelte Kapitän Lukas Mühl, der kurzfristig noch fit geworden ist, bei "Sky" den Kopf. Und war damit einer Meinung mit Austria-Coach Manfred Schmid. "Wir haben zwei Punkte hergeschenkt, sind eigentlich perfekt gestartet und lassen dann komplett die Aggressivität vermissen."

Auffallend dabei: Die "Veilchen" haben die drittmeisten Tore in der Bundesliga geschossen (12), allerdings aber auch bereits 14 Gegentore in sieben Spielen kassiert - nur Altach musste mehr Gegentreffer hinnehmen. Die zuletzt praktizierte Dreierkette präsentiert sich löchrig, Liverpool-Leihspieler Billy Koumetio entpuppte sich bisher als Schwachstelle, sah bei beiden Gegentreffern, die über seine Seite fielen, nicht gut aus.

"Es ist keine Systemfrage, sondern eine Frage der Aggressivität. Aber es geht nicht nur um die Abwehr", ergänzte Schmid, forderte auch mehr Einsatz von der violetten Offensivabteilung. Mühl ergänzte: "Tore schießt auch nicht nur die Offensive".

Nun geht es für die "Veilchen" Schlag auf Schlag. Schon am Donnerstag steigt der Auftakt in der Conference League gegen den israelischen Vizemeister Hapoel Be´er Sheva.