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Zu viel Stangentraining schuld an ÖSV-Verletzten?

Heute Redaktion
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Bernadette Schild ist schwer gestürzt.
Bernadette Schild ist schwer gestürzt.
Bild: imago sportfotodienst

Bernadette Schild verletzte sich in Sölden schwer – Saison-Aus! In der Woche davor erwischte es Sabrina Maier. Peter Schröcksnadel nennt jetzt eine neue Vermutung für die vielen Verletzten im ÖSV.

Den Start in die Ski-Saison hat sich ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel ganz anders vorgestellt.

Die Herren fuhren im ersten Rennen nach Marcel Hirscher das schlechteste Ergebnis aller Zeiten in Sölden ein. Manuel Feller war als Zwölfter der Beste. "Wir wollten das Kapitel Marcel Hirscher heute beenden. Jetzt sind die Zeitungen wieder voll mit ihm", meinte er.

Bei den Damen überraschten Franziska Gritsch und Ramona Siebenhofer mit Top-10-Plätzen. Für einen schweren Dämpfer sorgte aber die Verletzung von Bernadette Schild. Sie zog sich bei einem Sturz einen Kreuzbandriss zu, fällt für die gesamte Saison aus.

Im ÖSV wird schon länger nach den Gründen für die Verletzungsserie gesucht. Erst in der Woche zuvor hatte sich Speed-Ass Sabrina Maier ebenfalls einen Kreuzbandriss bei einem unspektakulären Sturz zugefügt.

In Sölden nennt ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel einen neuen Grund: "Es gibt eine Vermutung, die hat Damen-Cheftrainer Christian Mitter ausgesprochen: Er glaubt, dass wir im Unterschied etwa zu den Norwegern bei den Kindern zu viel Stangen trainieren und nicht viel frei fahren. Die Vermutung ist, dass sich die Muskulatur und die Bänder viel besser an den Sport gewöhnen."

Im ÖSV würde bereits im Nachwuchsbereich neben Stangentraining viel in Krafttraining investiert. "Das könnte letztlich sogar kontraproduktiv sein", so Schröcksnadel. "Ich bin dafür, dass man den Muskelaufbau durch den Sport und nicht durch Krafttraining betreibt."

Das Material stehe weiterhin im Blickpunkt. Der Tiroler verweist darauf, dass bei den Damen durch die Umstellung auf Skier mit größerem Radius die Verletzungsquote gestiegen sei – im Gegensatz zu den Herren.