Life

Zukunftsforscher sieht Stadtflucht voraus

Heute Redaktion
Teilen
Picture

Viele träumen vom idyllischen Landhaus-Leben. In der Realität ist das Land jedoch gegenwärtig nicht immer attraktiv genug. Das könnte sich aber ändern.

Die #Dorfkinder-Kampagne, die die deutsche Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) bei Twitter losgestoßen hatte, hat in Deutschland eine hitzige Debatte ausgelöst und wurde polarisierend aufgenommen.

Darin versuchte sie dem Landleben wieder mehr Wertschätzung entgegenzubringen und überspitzte dabei die idyllische Darstellung von Ideenreichtum, Zusammenhalt und Teamgeist. Was die Debatte jedoch zeigt, ist, dass die Thematik mittlerweile fast den Platz einer Glaubensfrage angenommen hat - die Entscheidung zwischen Land- und Stadtleben.

Wachstum der Städte und Verödung von Landstrichen wird enden

Zukunftsforscher Daniel Dettling ist davon überzeugt, dass das Land eine Renaissance erleben wird, wie er im Gespräch mit dem Businessinsider betont. Der Trend, dass immer mehr junge Familien ins Umland ziehen, ist bereits heute ausgeprägt. Er sieht sowohl den Prozess des Wachstums der Städte als auch jenen der Verödung von Landstrichen als demnächst abgeschlossen. Wenn gleichwertige Lebensverhältnisse möglich sind und der Nahverkehr ausgebaut wird, wird eine Stadtflucht einsetzen, so ist er gewiss.

Neue flexible Arbeitsstrukturen als beeinflussende Faktoren

Zwölf Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland arbeiten schon heute regelmäßig im Homeoffice, mindestens die Hälfte der Arbeitszeit von zuhause aus und fast die Hälfte davon sogar täglich im Homeoffice. Je mehr Flexibilität es bei der Wahl der Arbeitssituation gibt, desto attraktiver kann das Landleben sein.

Mobiles Arbeiten, Homeoffice und Co-Working Spaces ermöglichen auch mehr Flexibilität in der Wohnraum-Gestaltung. Das Ziel für viele steht fest: In der Stadt gut verdienen und am Land leben. Die Arbeitslosigkeit sieht Dettling bald als Problem der Städte, da die Mieten dort bis zu 45 Prozent des Gehalts verschlingen, während das Verhältnis am Land weit weniger drastisch ausgeprägt ist.

Mehr zum Thema