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Zwangsurlaub, Kurzarbeit: Empörung über Liverpool

Englands Tabellenführer Liverpool hat in Zeiten der Coronakrise für Ärger bei Fans, Mitarbeitern und ehemaligen Spielern gesorgt.

Heute Redaktion
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Das Stadion an der Anfield Road in Liverpool.
Das Stadion an der Anfield Road in Liverpool.
Bild: imago images

Der Champions-League-Sieger rund um Coach Jürgen Klopp hatte am Samstag erklärt, das Notfallprogramm der britischen Regierung angenommen zu haben. Ähnlich wie in Österreich werden die Klub-Mitarbeiter für drei Monate in Kurzarbeit oder Zwangsurlaub geschickt.

Dadurch reduziert sich das Gehalt der Angestellten auf 80 Prozent. Der Klub erklärte allerdings, den fehlenden Betrag der Mitarbeiter ausgleichen zu wollen.

Trotzdem häufte sich die Kritik an den "Reds". So hatte Ex-Spieler und Sky-Experte Didi Hamann geschrieben: "Ich bin davon erstaunt, dass Liverpool diese Maßnahmen in Anspruch nimmt. Dafür ist diese Maßnahme eigentlich nicht gedacht. Das steht im Gegensatz zu der Moral und den Werten dieses Klubs, die ich kennengelernt habe."

Ex-Spieler Jamie Carragher ätzte. "Jürgen Klopp hat seit dem Beginn der Pandemie viel Mitgefühl gezeigt. Jetzt ist alles vergessen."

Noch schärfer brachte Ex-Kicker Stan Collymore sein Entsetzen zum Ausdruck: "Ich kenne keinen Liverpool-Fan, egal aus welchem Umfeld, der angesichts dieses Schritts nicht empört ist."

Ein betroffener Mitarbeiter, der anonym blieb, zeigte sich in der BBC ebenso empört: "Warum nutzt ein Klub, der mehr als 100 Millionen Pfund umsetzt, das Regierungsprogramm für seine Mitarbeiter, wenn andere Unternehmen es mehr brauchen?"

Die Premier-League-Spieler haben sich mit ihren Klubs noch nicht auf Gehaltsreduktionen geeinigt.