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Zwei weitere Festnahmen nach Macheten-Mord

Heute Redaktion
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Bei den beiden Männern, die am Mittwoch im Londoner Stadtteil Woolwich einen britischen Soldaten mit Macheten zu Tode hackten handelt es sich um zwei Nigerianer mit islamistischen Hintergrund. Die Täter waren der Polizei bereits vor der abscheulichen Bluttat bekannt. Das sagte Premierminister David Cameron am Donnerstag bei einer Stellungnahme zu dem Angriff vom Vortag.

In Zusammenhang mit dem brutalen Macheten-Mord in London sind am Donnerstagabend zwei weitere Verdächtige festgenommen worden. Am Mittwoch war im Londoner Stadtteil Woolwich ein britischer Soldat von zwei Nigerianer mit islamistischen Hintergrund mit Macheten zu Tode gehackt worden. Die Täter waren der Polizei bereits vor der abscheulichen Bluttat bekannt.

Im Zusammenhang mit dem mutmaßlichen Terrorangriff auf einen britischen Soldaten in London hat die Polizei am Donnerstagabend zwei weitere Verdächtige festgenommen. Ein Mann und eine Frau, beide 29 Jahre alt, seien unter dem Verdacht der Beihilfe zum Mord verhaftet worden, teilte die Polizei mit. Sie würden von der Polizei in London verhört. Die Londoner Polizei verstärkt unterdessen ihre Präsenz auf den Straßen der Stadt.

Vor allem an Orten, wo sich Menschenmassen versammeln, werde man in den kommenden drei Tagen verstärkt Polizisten in Uniform sehen, sagte Simon Byrne von Scotland Yard am Donnerstag bei einem Besuch am Tatort im südöstlichen Stadtteil Woolwich. Derzeit seien 1.200 zusätzliche Polizisten im Einsatz, um den Menschen auf der Straße ein Gefühl der Sicherheit zu geben.

Die am Donnerstag ursprünglich vermeldete Verhaftung in Lincolnshire stellte sich indessen als Falschmeldung heraus. Später hieß es, es habe sich lediglich um eine Hausdurchsuchung gehandelt.

Cameron rief Kristenstab ein

Premierminister Cameron rief noch am Mittwoch den Krisenstab ein. Der Regierungschef sprach am Abend von starken Hinweisen auf einen Terroranschlag und kürzte seinen Paris-Besuch ab. Ähnlich äußerte sich auch Bürgermeister Boris Johnson. Die Polizei schoss die beiden mutmaßlichen Angreifer nieder, die einigen Berichten zufolge "Allahu Akbar" ("Gott ist groß") riefen.

Täter zerstückelten Soldaten

Bei dem Opfer handelt es sich um einen Soldaten, der in einer Kaserne in Londoner Stadtteil Woolwich stationiert war. Er wurde Medienberichten zufolge von den Tätern mit Macheten angegriffen und zerstückelt. Möglicherweise haben die Angreifer auch versucht, den Mann zu enthaupten. "Das ist ein entsetzliches Verbrechen", sagte Cameron, der noch am Abend nach London zurückkehren wollte. Die Polizei werde alles Notwendige tun, den Fall aufzuklären. "Es gibt aber eindeutige Hinweise, dass es sich um einen Terrorakt handelt." Londons Bürgermeister Johnson sagte, es handle sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um einen Terroranschlag.

Innenminiterin: "Barbarisch"

Innenministerin Theresa May sprach von einem "barbarischen Verbrechen". Sie beraumte auf Anweisung Camerons eine Sitzung des Krisenstabs an. Dieser kommt immer dann zusammen, wenn Belange der nationalen Sicherheit berührt sind. In der Nähe des Tatorts wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.

"Auge um Auge, Zahn um Zahn"

Auf Amateuraufnahmen war ein junger Schwarzer zu sehen, der zwei Messer in seinen blutigen Händen hatte. "Auge um Auge, Zahn um Zahn", rief er und entschuldigte sich dafür, dass Frauen Augenzeuginnen der Tat geworden seien. Aber in seinem Land, das er nicht beim Namen nannte, müssten Frauen dasselbe ansehen. "Ihr Leute werdet niemals sicher sein. Stürzt eure Regierungen. Denen seid ihr egal."

Zuletzt war im Juli 2005 in London ein Terroranschlag verübt worden. Damals hatten sich vier Selbstmordattentäter in U-Bahnen und Bussen gesprengt. Sie rissen 52 Menschen mit in den Tod.

APA/red.