Vor Start erst 41.000 Anmeldungen für Wiens Massentests

"Wir sind wieder da", erklärte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) heute, Donnerstag, zum bevorstehenden Start der zweiten Runde der Corona-Massentests in Wien. Gemeinsam mit Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) stellte sie den Ablauf der Tests vor.

Stadt auf 918.000 Tests vorbereitet, erwartet werden aber nur 200.000

Wie schon im Dezember werden die Massentests an drei Standorten - der Stadthalle (Rudolfsheim-Fünhaus), der Marxhalle (Landstraße) und der Messehalle Wien (Leopoldstadt) durchgeführt. Für die Teilnahme an den Massentests ist Anmeldung (online oder per Telefon 0800/220 330) erforderlich. Und wie schon bei der ersten Runde führt auch diesmal wieder das Österreichische Bundesheer in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Wien Regie. Während Hacker als auch Tanner das "großartige Kooperationsklima" betonten, liefen hinter den Kulissen der Stadthalle noch letzte Vorbereitungen. So lieferte die Berufsfeuerwehr Wien etwa Schutzausrüstung an.

Hacker: "Politik muss halten, was sie verspricht"

Dass Wien nach dem Aus für das "Freitesten" aus dem Lockdown die Massentests wie geplant durchführe, erklärt Hacker so: "Die Menschen waren in dieser Coronakrise schon oft verwirrt. Ich glaube, wenn die Politik etwas verspricht, dann muss sie es auch einhalten", so der Stadtrat. Eine Verschiebung oder gar Absage der Tests wie in anderen Bundesländern sei für die Stadt Wien daher nicht in Frage gekommen.

Einen Ansturm erwartet die Stadt aber nicht. "Wir sind auf 918.000 Tests vorbereitet, rund 41.000 Anmeldungen gibt es bereits. Ich persönlich glaube aber, dass sich deutlich weniger testen lassen werden", Hacker. Er rechnet mit einer ähnlichen Teilnahme wie im Dezember, damals nutzten rund 200.000 Wiener das Angebot der Gratis-Massentests.

97 Testlinien alleine für Massentests, Drive-In-Straßen bleiben offen

Man habe aus den Erfahrungen der ersten Runde gelernt und vieles verbessert, betonte Hacker. So wären "Flaschenhals-Momente" entschärft worden, was wiederum die Wartezeiten für die Testteilnahmer kürzer machen. "Ich bitte Sie, nützen Sie die Chance sich testen zu lassen, in 15 Minuten ist das erledigt. Es spricht auch nichts dagegen, sich zweimal, etwa am 8. und 17. Jänner testen zu lassen", betonte Hacker. 

Möglich ist das ab morgen in einer der 24 Testlinien in der Stadthalle, den insgesamt 30 Testlinien in der Marxhalle sowie den 43 Linien in der Messehalle Wien. Rechnet man die Drive-In-Teststraßen beim ACV, der Floridsdorfer Brücke und im Prater mit, bietet Wien insgesamt sogar 117 Testlinien. Dazu kommen noch die mittlerweile 30 Schnupfenboxen, die ebenfalls weiter geöffnet bleiben.

Sollte sich das Interesse an den Massentests als größer herausstellen, als von der Stadt erwartet, könnte die Stadt - wie auch im Dezember - die Tests in der Messe auch ohne Anmeldung ermöglichen. "Wenn wir sehen, dass der Bedarf gegeben ist, sind wir dafür flexibel genug", so Hacker.                         

1.200 Soldaten im Corona-Einsatz

Rund 1.200 Soldatinnen und Soldaten des Österreichischen Bundesheeres sind diesmal im Einsatz. Die Teststation Marxhalle wird von 7-20 Uhr geöffnet sein und von über 300 Garde-Soldaten betreut. In der Messehalle (Halle A) wird es dieses Mal möglich sein, sich in zwei Testlinien bis 23 Uhr testen zu lassen, hier werden etwa 500 Soldatinnen und Soldaten der 3. Jägerbrigade die Organisation übernehmen. In der Wiener Stadthalle wird eine Testung von 7-21 Uhr möglich sein.

Onlinevormerkung für Impfung startet am 18. Jänner

Die Durchführung der zweiten Runde der Massentests ist für die Stadt auch eine Vorbereitung auf den Start der flächendeckenden Covid-Impfungen. Hacker rechnet damit, dass es im 2. Quartal 2021 zu weit sein wird. Um sich rechtzeitig darauf vorzubereiten, habe er schon im Dezember den Auftrag zum Aufbau einer Onlineplattform gegeben, bei der sich Impfwillige melden können. Seitens der Stadt-IT dürfte die Webseite soweit fertiggestellt sein, Hacker rechnet damit, dass sie am 18. Jänner online gehen kann.